Organisationsentwicklung von Schulen
Die Gestaltung inklusiver Schulen erfordert es, den Blick auf ganzheitliche Schulentwicklungsprozesse zu richten und dabei alle beteiligten Akteure und Akteurinnen – Schulleitung, Lehrerschaft, Schüler/-innen, Eltern und Schulträger – in den Blick zu nehmen. Das Forschungsvorhaben »Organisationsentwicklung inklusiver Schulen« ist als Teilprojekt des Verbundprojektes »Schule inklusiv gestalten (SING) – Entwicklung fachdidaktischer Konzepte und organisatorischer Strukturen einer inklusiven Schule« am Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie IMW in Leipzig angegliedert. Ausgehend von der Hypothese, dass Schulen, die sich der Inklusion öffnen, vor der enormen Herausforderung gelingender Veränderungsprozesse stehen, haben es sich die Projektmitglieder der Gruppe „Qualifizierungs- und Kompetenzmanagement“ unter der Leitung von Frau Anzhela Preissler zur Aufgabe gemacht, die am Projekt teilnehmenden Pilot-Schulen auf eben diesem Weg zu unterstützen.
Ziel des Teilprojektes ist es, auf Basis umfänglicher qualitativer und quantitativer Forschung die hierbei entstehenden Anforderungen an ein kompetenz- und ergebnisorientiertes Prozessmanagement zur Organisation inklusiver Schulen zu beschreiben und ein Pilot-Organisationsmodell »Inklusive Schule« zu entwickeln. Die Grundlage hierfür bildet die Balanced Scorecard – ein Kennzahlen- und Steuerungssystem, das aus der Unternehmensführung stammt und für inklusive Schulentwicklungsprozesse angepasst wird.
Aufgrund der unterschiedlichen Ausgangsvoraussetzungen, Bedarfe und Ressourcen der Schulen werden bestehende Strukturen und Prozesse je individuell angepasst und neue schul(form)spezifische Lösungen beziehungsweise Instrumente im Prozessmanagement eruiert. Im Zuge einer möglichst dauerhaften Implementierung neuer bzw. veränderter Strukturen einer inklusiven Unterrichts-, Personal- und Schul(kultur)entwicklung ist die Prämisse handlungsleitend, die Organisation »Schule« in ihrer Eigenlogik nicht aus dem Blick zu verlieren. Die wissenschaftliche Begleitung und fortlaufende Evaluation des Prozessmanagements durch das Fraunhofer IMW sowie konzeptionierte Leitfäden als Orientierungshilfe und Gestaltungsempfehlung gewährleisten die im Zuge der Implementierung notwendige Unterstützung von außen.
Aus Forschungsbezogener Perspektive liefert das Teilprojekt fallexemplarische Erkenntnisse über vorhandene Ressourcen und Bedarfe wie auch die ergebnisorientierten, formellen Steuerungselemente und -mechanismen unterschiedlicher Schulformen in Sachsen. Die theoretisch fundierten Überlegungen zum Organisationsmodell zur Steuerung inklusiver Schulen ermöglichen es zukünftig überdies, für sämtliche interessierte Einrichtungen des Bildungswesens zur Anwendung gebracht werden zu können.
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