Weiter sehen: Interdisziplinäre Perspektiven Dresdner Serienforschung
"Weiter sehen" ist ein Netzwerk von Sozial-, Literatur- und Kulturwissenschaftler_innen an der TU Dresden, die im Bereich Fernsehserienforschung arbeiten.
Weiter sehen: Interdisziplinäre Perspektiven Dresdener Serienforschung
Die Forschungsgruppe WEITERSEHEN ist eine der ersten Gruppen, die nach der Bereichsgründung der TU Dresden zunächst innerhalb des Bereichs (schnell aber auch über diesen hinaus) entstanden ist und die in der Lage ist, die Interessen ganz unterschiedlicher Forscher_innen der TU Dresden zusammen zu binden und fruchtbar aufeinander zu beziehen – oder um es mit andern Worten zu sagen: Diese Gruppe ist aus reiner Freude und Lust an der Forschung entstanden!
Das war im Jahr 2014 – es handelte sich zunächst um einen recht niedrigschwelligen Versuch unterschiedliche disziplinäre Perspektiven an einem gemeinsamen Gegenstand mit einander in Gespräch zu bringen. In der Gruppe sind von Beginn an Politikwissenschaftliche Forscher_innen mit Sprach und Literaturwissenschaftlichen Forscher_innen, Medienwissenschaftliche, Erziehungswissenschaftliche, Theologischen, Philosophischen, aber auch Rechtswissenschaftlichen Forscher_innen zusammengekommen. Über diesen Kernbereich hinaus haben sich allerdings auch schnell Forscher_innen aus der Geographie, der Kommunikationswissenschaft ja sogar aus der Medizin angeschlossen und sich über die Deutungsmöglichkeiten populärer Serienformate ausgetauscht und so jeweils eigene Forschungsperspektiven, Ansätze, Theorien und Methoden eingebracht. Populäre TV Serienformate wie Game of Thrones, House of Cards oder Breaking Bad werden dabei als gesellschaftliche Reflexionsmedien verstanden, die explizit oder implizit gesellschaftliche Krisendiskurse, subkutane kollektive Wünsche und Ängste spiegeln und verarbeiten - wie etwa den Klimawandel, Populismus, die Krise der Demokratie und ihrer Institutionen, Geschlechter sowie Familienbilder im Wandel und vieles mehr. Sie sind damit Medien gesellschaftlicher Selbstbeschreibung, wobei sie als popkulturelle Artefakte auch wiederum selbst auf die Gesellschaft einwirken und somit als Akteure wie Spiegel kultureller Arbeit gelesen werden können.
Die Gruppe WEITERSEHEN ist als offene Gruppe konstruiert, der sich Wissenschaftler_innen selbst zuordnen können und die in der Zwischenzeit auch Forsdchende anderer Hochschulen integriert. Nicht nur das Material, das die Gruppe verarbeitet, sondern auch die Forschungsarbeit die in dieser Gruppe geleistet wird, erweist sich dabei als hochpopulär und ist geeignet die Stadtgesellschaft mit der Universität ins Gespräch zu bringen. Auf dem Serienkongress, den wir beispielsweise im Jahr 2016 im Deutschen Hygiene Museum durchgeführt haben, konnten wir 500 Gäste begrüßen und mussten dennoch 250 Menschen vor den Türen abweisen. Die Forschungsgruppe ist Herausgeberin einer Buchreihe, in der im Jahr 2 Bände erscheinen und blickt mittlerweile auf mehr als 9 publizierte Bände zurück, die regelmäßig schnell vergriffen sind und z.T. bereits in der zweiten Auflage erscheinen.
Wir wünschen uns für die weitere Arbeit der Gruppe die Unterstützung durch den Bereich GSW, gern weitere Mitwirkende und hohe Einschaltquoten. Oder mit anderen Worten: Fortsetzung folgt.