Jul 26, 2020
Gewinner:innen des FSR-Phil-Preis für besondere Lehre 2020
Im Folgenden möchten wir euch und Ihnen voller Freude die Gewinner:innen des FSR-Phil-Preises für besondere Lehre mitteilen.
Vorab bedanken wir uns für die rege Teilnahme der Studierenden. Als erste Anlaufstelle für Beschwerden über Dozierende, hat uns dieses Projekt gezeigt, dass wir durchaus eine Menge starke Menschen an unserer Fakultät haben, die ebenso an guter Lehre interessiert sind wie wir.
Mit dieser Preisverleihung möchten wir auf genau diese Personen aufmerksam machen. Die Coronazeit hat uns auf diese Idee gebracht, doch ist besonderes Engagement von Dozierenden in der Lehre ein Segen, der zu jeder Zeit gewürdigt werden sollte.
+++Beste Online-Lehre in Coronazeiten+++
„Sie unterrichtet nicht nur sehr unterhaltsam und alltagsnah, sondern auch auf erfrischend persönliche Weise. Sie war wunderbarer Weise sehr gut dazu in der Lage, uns während des Semesters nicht mit Inhalten zu überfordern und zeigte damit besonderes Einfühlungsvermögen in die Situation der Studierenden. Und doch konnte ich bei ihr eine ganze Menge lernen, wurde kontinuierlich inspiriert und für das weitere Studium motiviert. All dies tat sie während sie dabei ist nach Dresden zu ziehen und 3 Kinder erzieht. Bewundernswert!“
„Frau Prof. Dr. Platow ist erst letztes Semester neu an die TU Dresden gekommen und hatte nicht viel Zeit, sich in die neuen Strukturen einzuleben und mit den Studierenden vertraut zu machen, bevor Corona den Ablauf des Semesters verändert hat. Außerdem händelte sie während dieses Semesters unter den strengen Lock-Down-Beschränkungen in Bayern ihren Umzug nach Dresden samt Familie, 3 Kinder im Home-Schooling bzw. Home-Kita und trotzdem spannend und interessant gestaltete digitale Lehre. Sie war eine derjenigen, welche sehr schnell auf die neue Situation reagiert hat und ihre Lehre anpasste. Sie hat uns zu Beginn der VL versprochen, uns nicht mit 90-minütigen Live-Sitzungen oder Videos zu bombardieren, sondern die (wie sie gesagt hat) "kritische Marke" von 25 Min. pro Video o.ä. nicht zu überschreiten. Dies hat sie auch jedes Mal einhalten können. Sie hat versucht, durch Methodenwechsel das Seminar dennoch ansprechend zu gestalten, stand für Rückfragen jeder Zeit zur Verfügung, hat die Stimmung am Ende des Seminars und der VL stets mit einem kleinen "Signiture-Move" ihrerseits aufgelockert, indem sie uns Schulaufgaben ihrer Kinder gezeigt hat, an welchen sie selbst im Home-Schooling grade scheitert und hat uns zum Mitmachen animiert. In der zweiten Hälfte des Semesters hat sie angefangen, neben den täglichen Videos, Powerpoints, Handouts und Aufgaben auch Live-Sitzungen für Fragen und Anmerkungen anzubieten. Auch wenn dabei ihre Kinder das ein oder andere Mal durch das Bild hüpften, wirkte es authentisch und sympathisch. Sie versuchte nicht, ihre zu Beginn fehlenden Kenntnisse über diverse digitale Methoden vor uns zu verheimlichen. Insgesamt hat sie es dennoch geschafft, Seminare und VLs auf die Beine zu stellen, aus denen jeder etwas mitnehmen kann, trotz Corona.“
„Dieses Semester hat er für den Einführungskurs Bildkünste tolle, strukturierte Youtube-Videos erstellt und immer per Mail informiert, wann ein neues Video hochgeladen wurde. Das fand ich super! Denn sonst ging dieses Semester sehr viel Zeit drauf, um nachzuschauen wer, was, wo, wann, wie neu hochgeladen hat. Wir hatten die Möglichkeit zu den Videos Protokolle einzureichen, die uns nun als Lerngrundlage dienen können, da alle Protokolle veröffentlicht wurden. Die eigentliche Seminarzeit hat er live über Zoom geführt. Hier entstanden kleine Diskussionsrunden zu bestimmten Bildern oder er ist noch tiefer in das Thema anhand von Beispielen eingegangen. Auch die PPP von den Youtube-Videos sind über OPAL verfügbar.
Für mich hat Herr Mentzel die Online-Lehre am besten gemeistert und war dabei immer sehr überzeugend und hat es geschafft mich in das Thema zu ziehen.“
„Herr Rudl versteht es, den naturgemäß nicht ganz so mathematikaffinen Studierenden der Philosophischen Fakultät durch seine überzeugende, positive und optimistische Art den Schrecken vor Statistik zu nehmen und sogar Spaß am Fach zu vermitteln.“
„Seine Motivation und Arbeit, die er in die Veranstaltungen steckt, sind ich wirklich bemerkenswert und hilfreich. Er macht jede Vorlesung live und zeichnet sie auf, lädt sie dann noch zusätzlich hoch, sodass sich die Vorlesung wirklich jede*r anschauen kann. Die Übungen, also PC-Praktika werden auch aufgezeichnet, es wurde eine Remote-Verbindung erstellt, sodass wir SPSS auch von zu Hause aus nutzen konnten. Es gibt total viele Übungsaufgaben und vor allem stimmt er alles mit uns ab, sogar den Probeklausur- und den eigentlichen Klausurtermin. Und wenn man Fragen hat antwortet er meist sehr schnell und versuchte trotz Distanz bestmöglich zu helfen.“
+++Engagierteste und mitreißendste Lehre+++
"Sein Seminar in der Epoche Frühe Neuzeit über archivalische Quellen, welches eigentlich im Stadtarchiv stattfinden sollte, hat er sofort an die Besonderheiten dieses Semesters angepasst. Seine Vorlesungen waren interessant und die ausgewählten Texte spannend. Auch bei der Prüfungsleistung hat er sich gleich eine gute Alternative überlegt, da die SLUB ja nur eingeschränkt benutzbar war und nicht abzusehen war, wann wieder der Normalbetrieb aufgenommen werden kann. Somit hat er meiner Meinung nach, von Anfang an, viel Zeit aber auch Herzblut in das Seminar investiert und unter diesen außergewöhnlichen Bedingungen uns trotzdem eine gute Lehre ermöglicht.“
+++Diverse Lehre+++
„Es liegt in der Natur ihres Fachs, den Visual Studies aus globaler Perspektive, divers, inklusiv, transkulturell und selbstkritisch zu forschen und zu lehren:
Interdisziplinäre Methodenansätze, die ansonsten in der Kunstgesichte bisher eher unterrepräsentiert waren, vermittelt sie auch in der digitalen Lehre erfrischend offen, transparent und zugänglich. Ein unkonventionelles Vorgehen in einer ansonsten eher konservativen Disziplin wie der Kunstgeschichte, die dringend einen zeitgenössischen Anstrich gebraucht hat, gehört zu ihrem ständigen Repertoire und zu einem solchen Vorgehen ermutigt und befähigt sie auch ihre die bei ihr Lernenden. Bereits in verschiedenen Sonderforschungsbereichen tätig, ist ihr ein wissenschaftlicher Austausch, der auf Gegenseitig beruht, nicht nur wichtig, sondern auch maßgebend im Umgang miteinander – dabei wurde sie stets als eine äußerst empathische, solidarische, interessierte und freundliche Professorin wahrgenommen, die ein echtes und kritisches Interesse an der Forschung ihrer Studierenden zeigt. Es ist für die TU Dresden vor allem hinsichtlich des politischen Klimas der Stadtgesellschaft enorm wichtig, dass eine Professur mit dezidiert postkolonialem Schwerpunkt von einer Person gehalten wird, die die Werte einer offenen, diversen und pluralistischen Forscherpositionen nicht nur leben, sondern auch verteidigen kann.“
+++Kritische Lehre+++
„Ihre Vorlesungen hatten eine gute Länge. Sie hat mit PowerPoint-Präsentationen gearbeitet. Dabei hat sie auch immer Audiokommentare eingefügt, die nie die Länge von 5 Minuten überschritten haben. Vorher gab es als Einstimmung immer ein Video von ihr, in welchem sie die Studierenden auf das Thema vorbereitet hat.
Sie und ihr Team haben uns in regelmäßigen Abständen über die neuste Vorlesung per E-Mail informiert.“
„Wir mussten eine Textanalyse zu einem Text von J. Ann Tickner abgeben, einer Politikwissenschaftlerin, die zu feministischen Theorien innerhalb der IB geforscht hat. Ich fand es sehr schön zu sehen, dass Feminismus nicht nur kurz in der Vorlesung "Kritische Theorien" angesprochen wurde, sondern so viel Raum bekam, dass wir uns alle damit beschäftigten konnten.“
„Frau Holzscheiter unterrichtet neben den "klassischen Theorien" auch feministische und kritische Ansätzen in den Internationalen Beziehungen intensiv in ihren Seminaren und Vorlesungen, immer auf eine interessierte und engagierte Art und Weise. Für Studierende hat sie in diesem "Corona-Semester" sehr viel Verständnis gezeigt, z.B. in dem sie Fristen über die Regelungen heraus verlängert.“
+++Sonderpreis für den Einsatz für studentische Interessen+++
„Einer der wenigen Dozierenden, die nie vergessen haben, dass sie selbst mal Student waren. Für mich ist er der einzige Dozent, der im generellen Umgang immer die Augenhöhe wahrt. Selbst in seinen anspruchsvollen Seminaren, wenn nach der dritten Umformulierung seiner Frage niemand antwortet, bleibt er freundlich und wird nicht autoritär. Auch nach den Seminaren nimmt er sich Zeit, um einen inhaltlich weiter zu bringen, zeigt sich verständnisvoll und fair, wenn es um PL´s geht. Nach der letzten Sitzung seiner Seminare veranstaltet er eine freiwillige Nachbereitungssitzung außerhalb der Uni, in der ohne akademische Zwänge und fachliche Grenzen weiterphilosophiert werden kann. Für die von Studierenden geleitete Hochschulgruppe „Werkstatt Philosophie“ stellt er regelmäßig Räume zu Verfügung und hält unbezahlte Vorträge als Ergänzung des Vlvz. In der Hochschulpolitik ist er einer der wenigen Männer, die sich aktiv für Diversität einsetzen. Immer wenn möglich versucht er studentische Belange zu unterstützen und Studierende miteinzubeziehen.“
+++Votingpreis mit 37% aller Stimmen+++
Nicht nur in seinen Vorlesungen und Seminaren glüht er vor Leidenschaft für sein Fach, sondern auch außerhalb der "eigentlichen" Lehre: Zusammen mit einer Studierenden veranstaltet er seit diesem Semester einen Lesekreis über Themen/Theorien, die in den Veranstaltungen zu kurz kommen.
Der Einbezug der Studierenden liegt ihm besonders am Herzen.