24.11.2025
Künstlergespräch mit Knut Müller am 28.11.2025, Galerie Koenitz, Leipzig
Knut Müller, "Aqua Claudia"
Am 28.11.2025 finden in Zusammenarbeit mit der Galerie Koenitz ein Gespräch und Rundgang mit dem Leipziger Künstler Knut Müller anlässlich der aktuellen Ausstellung „andernorts“ statt. Gezeigt werden überwiegend jüngere surrealistische Landschaftsdarstellungen: minutiös konstruierte Welten aus Linien, Flächen, Achsen, Formen und Farben, organischen und gebauten Strukturen. Dem Auge vermeintlich bekannte Gebilde zeigen sich auf den zweiten Blick invertiert und verzerrt. Die Bilder scheinen uns die Fragen entgegenzuwerfen: Welche Welt würdest Du bauen? Und wie? Fragen, die nicht nur vor dem Hintergrund einer Wendebiografie mit all ihren Umbrüchen und Ungewissheiten von besonderer Bedeutung waren, sondern in unserer heutigen Zeit aktueller denn je scheinen.
Die Konstruktion neuer Welten aus den zerlegten Wahrnehmungsbestandteilen der alten zieht sich dabei wie ein roter Faden durch das Œuvre Knut Müllers, sei es im Game-Design, der Musik, der Grafik oder der Malerei. Die Einflüsse japanischer Farbholzschnitte (錦絵, Nishiki-e) u.a. von Katsushika Hokusai (1760-1849) und Utagawa Hiroshige (1797-1858), der „Carceri d’Invenzione“ von Giovanni Battista Piranesi (1720-1778) und der perspektivischen Figuren von Maurits Cornelis Escher (1898-1972) sind genauso unverkennbar wie die der erfolgreichen Anime-Filme von Hayao Miyazaki (*1941), nur um einige Inspirationen zu nennen. Gleichzeitig sind die Werke Knut Müllers auch vor dem Hintergrund einer jahrelangen Beschäftigung mit der stochastischen Musik von Iannis Xenakis (1922-2001), der elektronischen Musik von Karlheinz Stockhausen (1928-2007) und György Ligeti (1923-2006) zu sehen: zufällige Klänge fügen sich zu Kompositionen und werden mathematisch-rhythmisch in Bildwelten transformiert - die Landschaften Knut Müllers in ihrer surrealistischen, wimmelbildhaften Darstellung sind im wahrsten Sinne des Wortes „durchkomponiert“; das Zufällige wird greif- und malbar.
Knut Müller, 1963 in Reichenbach/Vogtland geboren, studierte 1984-1994 an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst u.a. bei Arno Rink (1940-2017) und später 1992-1996 Kompositionslehre bei Steffen Schleiermacher (*1960) in Leipzig und anschließend 1996-1999 Elektronische Musik bei Wilfried Jentzsch (*1941) an der Hochschule für Musik Dresden. Er ist als freischaffender Maler, Grafiker, Komponist und Game-Designer tätig.
Zur Website der Ausstellung "andernorts"
Termin: 28.11.2025, 18:00 Uhr
Galerie Koenitz
Dittrichring 16
04109 Leipzig
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Eintritt frei