Seminare / Übungen

Joh. M. Dinglinger und die Dresdner Hofkunst des Barock

War Johann Melchior Dinglinger ein genialer Kunsthandwerker oder ein herausragender Künstler? Welches war sein Beitrag zur Kunstentwicklung im Dresden des Spätbarock? Gibt es eine Hofkunst des Dresdner Barock und was macht sie aus? Was verband Dinglinger mit Balthasar Permoser, Paul Heermann, Gottlieb Kirchner, Matthäus Daniel Pöppelmann oder Louis de Silvestre? In welcher Beziehung stehen der Dresdner Zwinger und der „Thron des Großmoguls“?

Ausgehend von diesem Hauptwerk des Juwelenkünstlers Johann Melchior Dinglinger unternimmt es diese Übung die das Spezifische der Kunst am Hofe Augusts des Starken heraus zu arbeiten. Durch gattungsübergreifende Betrachtungen und durch die Einbeziehung der zeitgenössischen Kunstentwicklung in Paris und Wien, in Berlin und München soll das Oeuvre Dinglingers einer kritischen Betrachtung unterzogen werden.

Literatur:

• Erna von Watzdorf, Johann Melchior Dinglinger. Der Goldschmied des deutschen Barock, 2 Bände, Berlin 1962
• Siegfried Asche, Balthasar Permoser und die Barockskulptur des Dresdner Zwingers, Frankfurt/Main 1966
• Hermann Heckmann, Matthäus Daniel Pöppelmann und die Barockbaukunst in Dresden, Stuttgart 1986
• Heinz Ladendorf und Helmut Börsch-Supan, Andreas Schlüter. Baumeister und Bildhauer des Preussischen Barock, Leipzig 1997

Italien. Zeichenkunst um 1500 - Werkstattpraxis in der Renaissance

Das Dresdner Kupferstich-Kabinett verwahrt eine bedeutende Zahl italienischer Zeichnungen des 15. Jahrhunderts. Ziel der Veranstaltung ist es, diesen Bestand vorzustellen und zu studieren. Es gilt die stilistischen Merkmale der italienischen Schulen des Quattrocento und ihrer Künstler kennenzulernen. Fragen der Provenienz sind ebenso zu erörtern wie Zuschreibungsprobleme, die sich z.B. anhand von Beispielen aus dem Werk von Sandro Botticelli, Benozzo Gozzoli, Fra Bartolommeo, Luca Signorelli, Filippino Lippi oder Andrea Verrocchio stellen. Zugleich sollen die Zeichentechniken bestimmt, aber auch die Aufgaben der Zeichnung im künstlerischen Werkprozeß betrachtet werden. Wie unterscheidet sich z.B. eine "Ideenskizze" von einer "Figurenstudie" oder einer "Nachzeichnung". Schließlich gilt es die Bildinhalte zu deuten und in ihren Kontext zu stellen.
Die Veranstaltung dient in erster Linie der praktischen Übung vor dem Original und eignet sich eher für fortgeschrittene Semester. Erwartet wird ein stichpunktartiges Arbeitspapier und die Übernahme eines mündlichen Referates.

Scheine können nur durch eine schriftliche Ausarbeitung des gewählten Themas erworben werden.

Literatur:

• Joseph Meder: Die Handzeichnung. Ihre Technik und Entwicklung, Wien 1923²;
• Walter Koschatzky: Die Kunst der Zeichnung. Technik, Geschichte, Meisterwerke, Salzburg 1977;
• Gianni Carlo Sciolla (Hrsg.): Il Disegno, 3 Bde. (1: Forme, techniche, significati; 2: I grandi collezionisti; 3: Le collezioni pubbliche italiane), Milano 1991;
• Uwe Westfehling: Zeichnen in der Renaissance, Entwicklung.Techniken. Formen. Themen, Köln 1993;
• Marjorie B. Cohn (Hrsg.): Old Master Prints and Drawings. A Guide to Preservation and Conservation, Amsterdam 1997

[nach oben]

Das Paradeappartement Augusts des Starken im Residenzschloss

Amerikanische Fotografie im 20. Jhd.

Die Fotografie ist ein paradigmatisches Medium der Moderne. Wie Rosalind Krauss einmal bemerkt hat, wurde sie oft mit denselben Vorwürfen konfrontiert wie die abstrakte Malerei: In ihr stecke nicht genug Arbeit, sie sei zu mechanisch, ihre Sprache sei zu privat, um Kommunikation als Kunst zu ermöglichen. In diesem Sinne setzt sich das Seminar zum Ziel, nicht nur allgemein in die (nord)amerikanische Fotografie des 20. Jahrhunderts einzuführen, sondern auch den vielfältigen Verbindungen zwischen Fotografie und Modernismus nachzuspüren. Begleitend sollen zentrale Texte zur Theorie der Fotografie gelesen und besprochen werden.

Teilnahmevoraussetzung ist die Bereitschaft zu stetiger Mitarbeit und zur Bewältigung eines wöchentlichen Lesepensums. Als vorbereitende Lektüre und zum Kauf empfohlen wird:

• Susan Sontag: Über Fotografie. Frankfurt am Main 2003 (ca. 10 €).

Allgemeine einführende Literatur:

• Michel Frizot (Hg.): Neue Geschichte der Fotografie. Köln 1998.
• Beaumont Newhall: Geschichte der Photographie. München 1998.
• Rolf Sachsse: Fotografie. Vom technischen Bildmittel zur Krise der Repräsentation. Köln 2003.

[nach oben