27.06.2020
Forschungsprojekt - "Digital Gender" der GenderConceptGroup
Im Juni 2020 startete das neues Forschungsprojekt "Digital Gender" der GenderConceptGroup, der auch Prof. Dr. Maria Häusl, Biblische Theologie, angehört.
Das Projekt verknüpft die geistes- und sozialwissenschaftliche Geschlechterforschung und untersucht die Interaktion von Geschlechtlichkeit und Digitalität. Dabei widmet sich „Digital Gender“ einerseits den Alltagsdimensionen der Digitalisierung und fragt, wie Artefakte der digitalen Mensch-Maschine-Kommunikation in unserer Lebenswelt verankert sind und auf welche Weise so unterschiedliche Ausprägungen von Digitalität wie künstliche Intelligenz und Avatare auf Geschlechteridentitäten, Körper sowie die gesellschaftliche Geschlechterordnung wirken. Andererseits untersucht das Projekt aber auch Gegenentwürfe aus dem Bereich der Fiktion (z.B. Geschichten über Cyborg-Mischwesen), in denen sich Technik-Optimismus und zunehmende Desillusionierung angesichts unserer wachsenden Abhängigkeit von digitalen Tools gegenüberstehen. Fasst man beide Untersuchungsbereiche als Seismographen gegenwärtiger und zukünftiger Entwicklungen auf, kann systematisch erarbeitet werden, inwiefern die mit der Digitalisierung verbundenen technologischen Umbrüche zu einer Neuaushandlung von Geschlechterverhältnissen führen.
Neben dieser gendertheoretischen und kulturwissenschaftlichen Forschungsorientierung verfügt das Projekt über eine praxisorientierte Perspektive, die sich zum Ziel setzt, pädagogische Materialien zu entwickeln, um den digitalen Wandel in der Schule zu begleiten. Das Projekt wird aus sächsischen Landesmitteln gefördert.
Weitere Informationen sind zu finden unter: