Der Fachbereich stellt sich vor
Der Fachbereich Kirchengeschichte in Dresden hat folgende Schwerpunkte:
Kirchengeschichte
Im Gesamt der theologischen Disziplinen ist die Kirchengeschichte jenes Fach, das sich mit den Methoden der historischen Wissenschaften der Geschichte der Kirche widmet. Dabei geht es um eine historische Rückschau, um die Beschäftigung mit den Wurzeln, den Entfaltungen und den Dynamiken einer facettenreichen Wirklichkeit Kirche: Als Institution, als Trägerin von Tradition, als Ort und Rahmen von Theologie, als Mit-, Neben- und nicht selten Gegeneinander von Lebensformen und Modellen, wie Kirche durch die Geschichte hindurch bis heute verstanden und gelebt wird.
Der klassischen Epocheneinteilung in Alte, Mittlere und Neue/Neueste Kirchengeschichte folgend deckt das Fach am Standort Dresden auch Aspekte der Schwesterdisziplinen Patrologie, Theologische Mediävistik und Ostkirchenkunde bzw. Ökumenische Theologie ab. Die Kirche im Singular in ihren geschichtlich gewachsenen, pluralen Realitäten zu begreifen, d. h. sie jeweils historisch einzuordnen und nach den Prozessen zu fragen, die sie geformt haben, ist eine wesentliche Kompetenz der historischen Disziplin im ökumenisch-kirchlichen wie akademischen Diskurs.
Die Lehrveranstaltungen des Fachbereichs vermitteln den Studierenden Kompetenzen und Fähigkeiten im Umgang mit dem reichen Quellenschatz der Kirchen- und Theologiegeschichte: Das Lesen und Verstehen historischer Quellen; das Einordnen und Vermitteln der kirchen- und theologiegeschichtlichen Eckdaten, Ereignisse und Entwicklungen, wie sie aus den Quellen nachgezeichnet werden können; das Benennen des großen Überblicks und der Verbindungslinien von den Anfängen der Kirche(n) bis in die multikonfessionelle Gegenwart; grundlegende Kenntnisse der Theologie-, Kunst-, Sozial- und Institutionsgeschichte. Auf diese Weise erwerben die Studierenden einerseits Kompetenzen für die berufliche Verwendung vor allem in den Lehrfächern. Im Hinblick auf den Umgang mit dem erarbeiteten Material sollen sie befähigt werden, die Zeugnisse des reichen religiösen Erbes für sich selbst und für andere deuten und erschließen zu können sowie mit nachwirkenden Erblasten der Kirchengeschichte intellektuell fundiert umzugehen.