Workshop Wissen-Verstehen-Erklären
Inhaltsverzeichnis
Ein Workshop mit freundlicher Unterstützung der DFG vom 24. – 26. November 2017 in Dresden
Einleitung
In den letzten Jahren ist der Begriff des epistemischen Verstehens mehr und mehr in den Fokus erkenntnistheoretischer Debatten gerückt, wobei offen ist, welche Formen des Verstehens am bedeutsamsten sind: Verstehen-warum, Verstehen-dass oder objektuales Verstehen. Einige Beiträger in dieser Debatte behaupten, dass Verstehen und nicht Wahrheit oder Wissen das Ziel unserer Erkenntnisbestrebungen (auch in den Wissenschaften) sei. Verstehen scheint demnach einen höheren epistemischen Wert zu besitzen als Wahrheit oder Wissen. Andere Philosophen bestreiten diese These energisch und argumentieren dafür, dass Verstehen generell (zumindest aber Verstehen-warum) auf propositionales Wissen reduzierbar sei.
Eine zentrale Rolle bei Reduktionisten und Nicht-Reduktionisten spielt der Zusammenhang von Verstehen und Erklärung. Einige Merkmale von Verstehen wie z.B. Faktivität werden eher (wenngleich nicht ausnahmslos) akzeptiert, andere Merkmale wie die Resistenz in Gettier-Szenarien sind mittlerweile umstritten. Unklar ist auch die Rolle, die das Erfassen von Zusammenhängen und Abhängigkeiten für Verstehen spielt. Fällt es mit Erklärung zusammen oder wird damit (vor allem in manipulatorischen Ansätzen) eine epistemische Fähigkeit eigenen Rechts benannt? Eine wichtige Rolle spielt auch die Transparenz von Verstehen und die Tatsache, dass Verstehen offenbar keine testimoniale Quelle von Erkenntnis sein kann. Darüber hinaus scheint Verstehen auch nicht von „defeated evidence“ angreifbar zu sein. Brandneu ist die radikale These, Verstehen sei ohne die Merkmale der Rechtfertigung und sogar ohne vollständiges Überzeugtsein zu konzipieren.
WorkshopProgramm
Programm des Workshops zum Download
Vortragende und Arbeitstitel
- Christoph Baumberger (Zürich): „Verstehen anhand von Theorien. Ein Explikationsvorschlag“
- Sven Bernecker (Köln): „Wann generiert Falschheit Wissen?“
- Anna-Maria Eder (Boston): „Der Wahrheit nicht verpflichtet“
- Thomas Grundmann (Köln): „Epistemische Dynamik des Glaubens jenseits von Verstehen“
- Frank Hofmann (Luxemburg): „Verstehen und Wissen von Erklärungen“
- Joachim Horvath (Köln): "Verstehen und radikale Revidierbarkeit"
- Christoph Jäger (Innsbruck): „Epistemisches Vertrauen“
- Christoph Kelp (Glasgow): “Inquiry, Knowledge and Understanding”
- Dirk Koppelberg (Berlin): „Objektuales Verstehen, moderate Faktivität und Glauben“
- Tim Kraft (Regensburg): „Kripkes Wittgenstein und die Epistemologie des Sprachverstehens“
- Insa Lawler (Duisburg-Essen/Salzburg): „Reduktionismus bezüglich Verstehen-warum im Lichte der Mehrstufigkeit von Gründen“
- Pedro Schmechtig (Dresden): „Verstehen-warum und testimoniale Autorität“
Teilnehmende
- Christoph Baumberger (Zürich)
- Sven Bernecker (Köln)
- Elke Brendel (Bonn)
- Jochen Briesen (Konstanz)
- Peter Brössel (Bochum)
- Jan Constantin (Köln)
- Anna-Maria Eder (Boston)
- Thomas Grundmann (Köln)
- Frank Hofmann (Luxemburg)
- Joachim Horvath (Köln)
- Christoph Jäger (Innsbruck)
- Christoph Kelp (Glasgow)
- Dirk Koppelberg (Berlin)
- Tim Kraft (Regensburg)
- Insa Lawler (Duisburg-Essen / Salzburg)
- Pedro Schmechtig (Dresden)
- Gerhard Schönrich (Dresden)
Organisatorisches
Datum: 24. – 26. November 2017
Beginn: Freitag 24.11. 2017 16 Uhr
Ende: Sonntag 26.11.2017 ca. 13 Uhr
Veranstaltungsort: Technische Universität Dresden, Institut für Philosophie, Bürogebäude Zellescher Weg 17, Raum A 418, 01062 Dresden.
Organisation:
Technische Universität Dresden, Lehrstuhl für theoretische Philosophie, Prof. Gerhard Schönrich & Dr. Pedro Schmechtig
Zuhörer sind herzlich willkommen. Die Teilnahme am Workshop ist kostenfrei. Teilnehmer werden jedoch gebeten sich unter der folgenden Adresse anzumelden: