12.06.2018
Vortragsbericht: Prof. Dr. Klaus Hüfner: UNESCO - Funktionen und Wirken in den internationalen Beziehungen
Die UNESCO ist als UN-Sonderorganisation die wichtigste Organisation in den Bereichen der Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation.
Dabei ist gerade ihr Wirken sowie ihre Funktion in den internationalen Beziehungen von besonderer Bedeutung, worüber Prof. Dr. Klaus Hüfner, ehemaliger Präsident der deutschen UNESCO-Kommission (DUK) und Träger des Bundesverdienstkreuzes, auf Einladung des UNESCO-Lehrstuhls für Internationale Beziehungen, vertreten durch Frau Prof. Dr. Dr. Sabine Freifrau von Schorlemer, am 16. Mai 2018 einen interessanten, vielseitigen und auch kritischen Vortrag an der TU Dresden hielt.
Neben einer detaillierten Darstellung der Organisationsstruktur sowie der Strategie der UNESCO ging er vor allem auch auf die Probleme und aktuellen Herausforderungen ein, mit der die UNESCO derzeit konfrontiert ist. Dazu gehöre unter anderem der Wettbewerb um Ressourcen und Aufmerksamkeit zwischen den Sonderorganisationen der Vereinten Nationen, aber auch innerhalb der Sektoren der UNESCO. Darüber hinaus ging Herr Prof. Hüfner auf die Organisationsstruktur der UNESCO ein, insbesondere in Bezug auf die Qualifikationen der Mitglieder des Exekutivrats. Vor der Reform der UNESCO-Verfassung im Jahr 1991 war der Exekutivrat mit Sachverständigen besetzt, die nach ihren persönlichen Qualifikationen und einmalig auf vier Jahre gewählt wurden. Durch die Reform im Jahr 1991 sind es nun vorrangig Regierungsvertreter, die als Vertreter eines Mitgliedsstaates agieren. Die sich daraus ergebenden Dynamiken beleuchtete Herr Prof. Hüfner kritisch.
Darüber hinaus sprach Herr Prof. Hüfner in seinem Vortrag von dem Entwurf zur mittelfristigen Strategie für die Jahre 2014- 2021, in dem als übergreifende Ziele der Frieden und die nachhaltige Entwicklung benannt werden. Hüfner kritisierte hier das lange Festlegen auf 8 Jahre in einer heutigen Zeit, wo sich alles viel schneller veränderte.
Ein derzeit sehr aktuelles Thema innerhalb der UNESCO ist, dass sie ab dem 01.01.2019 nur noch 193 anstatt der vorherigen 195 Mitglieder zählen wird. Durch den Austritt Israels und der USA gehen der Sonderorganisation wichtige Beiträge verloren, was für den Haushaltsplan in Zukunft einige Probleme aufwerfen wird. Allein durch den Austritt der USA entstehen Verluste von über 600 Mio. USD.
Im Anschluss wurde unter anderem zu der weiteren Finanzierung der UNESCO, die Aufnahme Palästinas und die wachsende Anzahl der Weltkulturerbestätten diskutiert.
Im Anschluss wurden die Gespräche bei einem Empfang fortgesetzt.
(Bericht: UN-Bildungsgruppe)