Profil
In Forschung und Lehre befasst sich die Professur mit den method(olog)ischen Herausforderungen von Mediatisierungs und Globalisierungsprozessen für die qualitative Sozialforschung. Darüber hinaus widmet sie sich empirischen, theoretischen und methodischen Fragen der komparativen Kulturanalyse. Dabei gehen wir von einer Zweiwertigkeit des Kulturbegriffs aus, welche bei der Analyse von Kulturphänomenen eine produktive Spannung erzeugt. Kultur bezeichnet im wissenssoziologischen Sinne ein Repertoire an sozial geteiltem praktischen und kognitiven Wissen, das in Interaktionen Orientierung und Handlungssicherheit bietet und dadurch soziale Ordnung stabilisiert.
Kultur bezeichnet zweitens eine gesellschaftliche Form der Beobachtung von Differenz, die in historischen oder regionalen Vergleichen zwischen differenten, jedoch gleichmöglichen Weisen des Tuns, Denkens oder Glaubens mündet. Etwas als die eigene Kultur zu erkennen, setzt mithin das Wissen über die Existenz anderer Kulturen voraus. Begegnungen mit anderen Kulturen und daraus resultierende Vergleiche des ‚Eigenen’ mit dem ‚Anderen’ verstehen wir als unvermeidliche Elemente von Vergesellschaftung, sie sind gleichsam eine Triebkraft weltgesellschaftlicher Entwicklung und sozialer Differenzierung.
Empirisch fokussiert die Professur daher nicht nur den Vergleich zwischen differenten kulturellen Weisen des Tuns. Sie fragt auch danach, wie eine soziale Praxis im Vergleich mit anderen zu Kultur wird und auf welche Weise weltgesellschaftliche Entwicklungen und Differenzierungen durch Abgrenzung von bzw. Annäherung an ihr Anderes geprägt werden.
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