Soziologische Theorien und Kultursoziologie in Dresden
Die thematische Schwerpunkte in der Forschung und in der Lehre liegen in den Bereichen der soziologischen Theorien und der Kultursoziologie - diese beiden Bereiche miteinander zu verbinden macht das besondere Profil der Professur seit den 1990er Jahren aus.
Soziologische Theorien und Kultursoziologie in Dresden
Eine Besonderheit der Lehre und Forschung soziologischer Theorien am Institut für Soziologie der TU Dresden ist (seit seiner Gründung 1992) die Verbindung von Theoriegeschichte, Theoriebildung und kultursoziologischer Forschung. Dieses besondere Profil etablierte Karl-Siegbert Rehberg als erster Lehrstuhlinhaber (1992-2015, seitdem Forschungsprofessor am Institut für Soziologie), mit der Neubesetzung des Lehrstuhls durch Dominik Schrage wird an dieser engen Verbindung von Kultursoziologie und soziologischer Theorie festgehalten, auch wenn neue Akzente in den Forschungsthemen und -perspektiven gesetzt werden.
Kennzeichnend für diese Dresdner Perspektive der soziologischen Theoriebildung und Kultursoziologie ist bezüglich des Theorieverständnisses die besondere Berücksichtigung der Vielfalt und der historischen Dimension der soziologischen Theorieansätze und ihrer der Fachgründung um 1900 vorausgehenden Vorläufer. Auch das Verständnis von Kultursoziologie geht von einer Mehrzahl und historischen Variabilität von Kulturbegriffen aus, die sich nicht ohne Erkenntnisverluste zu einem "reinen" theoretischen Begriff vereinheitlichen lässt, und damit auch von einer Heterogenität der empirischen Felder kultursoziologischer Forschung. Dies ist in der Forschung zu reflektieren und in der Lehre zu vermitteln, etwa durch Theorievergleiche und Kontextualisierung.
In dieser Perspektive ist die Kultursoziologie auch mit den soziologischen Theorien verbunden, es gibt eine lange Tradition seit der Gründungszeit des Faches, in der immer wieder kulturwissenschaftliche, kulturphilosophische und anthropologische Erkenntnisse und Begriffe für die soziologische Theoriebildung und die interdisziplinäre Kulturtheorie fruchtbar gemacht hat.