31.05.2023
30.05.-02.06.2023: Anton Ginzburg zeigt an der TU Dresden neue Videoinstallation „Airport”. Ausstellung unseres Residenzkünstlers 2021 im Rahmen des GAMM-Jubiläums
Die GAMM (Gesellschaft für angewandte Mathematik und Mechanik) versteht sich als interdisziplinäres Netzwerk für Forschende aus der Angewandten Mathematik und Mechanik und ihrer Teil- und Nachbargebiete. Sie wurde im Jahre 1922 von Ludwig Prandtl und Richard von Mises gegründet. Die GAMM hatte wesentlichen Anteil am Fortschritt der Hydro- und Aerodynamik, der Festkörpermechanik sowie der Numerischen und Industriellen Mathematik. Die Geschäftsstelle ist an der TUD, an der Fakultät Bauingenieurwesen angesiedelt.
Vom 30. Mai bis 2. Juni feiert der Verbund sein 100-jähriges Bestehen in Dresden. In diesem Zusammenhang finden verschiedene Workshops und Panels statt. Zugleich präsentieren die Organisatoren im Hörsaalzentrum der TUD (Raum 304) eine Ausstellung zu Kunst-Wissenschaftskooperationen.
Hierbei wird unser Residenzkünstler des Schaufler Lab@TU Dresden 2021, Anton Ginzburg, vertreten sein. Während seiner Residenz forschte er künstlerisch im Austausch mit zahlreichen Wissenschaftler:innen zum Thema KI und gesellschaftlicher Wandel. Ein wichtiger Partner war Prof. Axel Voigt (Fakultät Mathematik), der zugleich Mitglieder der GAMM ist. Gemeinsam mit ihm arbeitete Ginzburg daran, die baubezogenen Arbeiten der Dresdner Künstler Karl-Heinz Adler und Friedrich Kracht in Computeralgorithmen zu überführen und so deren konstruktivistische Tradition fortzusetzen.
Nun zeigt Ginzburg im Rahmen der Jubiläumsausstellung die neue Videoinstallation „Airport“, die er im Nachgang seiner Residency mit Unterstützung von Axel Voigt, Lehrstuhl für Wissenschaftliches Rechnen und Angewandte Mathematik (TUD), und Stefan Gumhold, Lehrstuhl für Computergrafik und Visualisierung (TUD), entwickelte. Die Videoarbeit basiert auf Gipsreliefs, die wiederum verschiedene Kombinationen sechzehn frei kombinierbarer 3D-Module darstellt, die Daten aus dem Flugverkehr visualisieren. Formal ließ Ginzburg sich hierzu von den Formstein-Systemen Karl-Heinz Adlers und Friedrich Kracht aus den 1960er-Jahren inspirieren, mit denen er sich während seiner Residency intensiv auseinandersetzte. Die einzelnen „Airport“-Module sind somit skulpturale Studien, die an die Tradition der formalen Experimente der Moderne anknüpfen und zugleich in konkreten Daten wurzeln.
Die Ausstellung zeigt darüber hinaus Werke weiterer Künstler:innen sowie historische Objekte aus den wissenschaftlichen Sammlungen der Kustodie.
Am 1. Juni, 19 Uhr, findet eine feierliche Midissage im HSZ, Raum 304, statt.