13.06.2019
Demokratie ist ein wertvolles Gut, welches es zu schützen gilt!
Stellungnahme von Senat, Rektorat und Personalrat der TU Dresden zu den bevorstehenden Landtagswahlen und zu aktuellen politischen Entwicklungen
Die TU Dresden hat sich bei zahlreichen Anlässen in den letzten Jahren nachdrücklich für Weltoffenheit und Toleranz, Menschlichkeit und Respekt ausgesprochen und eingesetzt. Diese Grundwerte des Miteinanders einer demokratischen Gesellschaft sind zugleich unverzichtbare Grundlage für Spitzenleistungen in Forschung und Lehre. Als Universität bieten wir Menschen aus aller Welt ein Zuhause und heißen internationale Studierende, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler herzlich an unserer Universität willkommen: unabhängig davon, woher sie kommen, welcher Religion sie angehören, welche sexuelle Orientierung sie haben oder welche Form des Zusammenlebens sie wählen. Die Freiheit von Wissenschaft, Kunst und Kultur stellt dabei eine Voraussetzung für eine nachhaltige und friedliche Entwicklung unserer Gesellschaft dar.
Ein solches von Weltoffenheit und Toleranz geprägtes Umfeld erwarten wir sowohl auf unserem Campus als auch in der Stadt Dresden und im gesamten Freistaat. Denn ohne ein klares Bekenntnis zu diesen Grundwerten in Wort und Handlung wird sich die Polarisierung unserer Gesellschaft in Sachsen weiter fortsetzen und darüber hinaus der Ruf Sachsens national und international weiter beschädigt. Studierende, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie andere qualifizierte Arbeitskräfte und Unternehmen werden den Freistaat verlassen oder gar nicht erst hierher kommen. Dies bedeutet auch den Verlust von Arbeitsplätzen.
Wir fordern daher alle Mitglieder der Universität ebenso wie alle Bürgerinnen und Bürger Dresdens und des Freistaates sowie alle Kommunal- und Landespolitiker und -politikerinnen auf, sich noch stärker als bisher für eine offene und diskriminierungsfreie Gesellschaft zu engagieren und für die Grundwerte einer freien, demokratischen und offenen Gesellschaft einzutreten!
„An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern“, sagte Erich Kästner. Diese Aussage ist heute wichtiger denn je!
Mit Blick auf die bevorstehenden Landtagswahlen appellieren wir deshalb an alle Wählerinnen und Wähler, sich mit den Wahlprogrammen der einzelnen Parteien auseinanderzusetzen: Lesen Sie die Programme und lassen Sie nicht zu, dass die Freiheit der Meinung, der Wissenschaft, der Kunst und der Medien eingeschränkt wird! Verhindern Sie, dass Demokratie und Rechtsstaatlichkeit gefährdet werden!