05.07.2019
Zwischen Sicherheitsgefühl und Invektivität: Rückblick auf Konferenzen in Toronto
Prof. Dr. Dagmar Ellerbrock ist noch bis zum Ende des Sommersemesters 2019 an der University of Toronto (UofT) und hat dort in den vergangenen Wochen zwei Konferenzen organisiert, die sich mit unterschiedlichen Aspekten von Sicherheitsgefühl und Invektivität auseinandersetzen.
„Ich wollte gerne mein Jahr an der UofT nutzen, um hochkarätige deutsche Forschung nach Nordamerika zu bringen und dort sichtbar zu machen“, sagt Ellerbrock. Die Sonderforschungsbereiche (SFB) sind die Flaggschiffe der deutschen Forschungslandschaft. „Die kanadischen Kollegen waren sehr interessiert an diesem Austausch und so ist es mir – mit Unterstützung der Munk School und des DAAD gelungen, zwei Konferenzen, jeweils unter Beteiligung eines deutschen SFBs, der Munk School und des History Departments der UofT zu veranstalten.“
Gemeinsam mit Prof. Dr. Eckard Conze (SFB/TRR 138) und Prof. Dr. Ron Pruessen (Munk School) wurden unter dem Titel „Feeling Safe: Exploring Innovative Research Approaches to the Emotional Underpinnings of Security“ am 11. und 12. Juni eine Konferenz durchgeführt, die zentral die Frage diskutiert, wie die historische Emotionsforschung die aktuelle Sicherheitsforschung erweitern kann.
Am 20. und 21. Juni hat Prof. Dr. Ellerbrock zusammen mit den Teilprojektleiterinnen des SFBs, Prof. Dr. Katja Kanzler und Prof. Dr. Sabine Müller-Mall und Prof. Dr. Andres Kasekamp von der UofT, die Konferenz „Invectivity & Democracy – A Powerful Tool to Destroy, Reform and Revitalize Political Order/Democracy?“ organisiert. Im Mittelpunkt stand die Diskussion wie Demokratien mit Invektivität und Hassrede umgehen sollen.
Die jeweilige Forschungsagenda der Konferenzen wird in Kooperation und in gemeinschaftlichen Publikationen weitergeführt. „Ich freue mich sehr, dass es gelungen ist, zwischen dem SFB 1285 und dem Institut für Geschichte eine enge Forschungsbeziehungen zum History Department der University of Toronto und der Munk School zu initiieren“, sagt Ellerbrock.
Die Inhaberin der Professur für Neuere und Neueste Geschichte und Leiterin des Teilprojekts H des SFB 1285 „Invektivität“ an der TU Dresden ist seit dem Wintersemester 18/19 in Toronto Hannah Arendt Visiting Chair for German and European Studies an der Munk School of Global Affairs and Public Policy am Center for European, Russian and Eurasian Studies und am History Department.
Die UofT gehört weltweit zu den führenden Forschungsinstitutionen. Das History Department liegt in internationalen Ranking stets auf den ersten Plätzen und hat zudem eine weitgefächerte Spezifizierung, die mit der Expertise in europäischer Geschichte inzwischen einzigartig in Nordamerika ist. Die Munk School ist ebenfalls ein wissenschaftliches Schwergewicht – beide Kooperationen werden das internationale Profil der Dresdner Geistes- und Sozialwissenschaften nachhaltig erweitern und stärken.
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