07.10.2021
Surreal und Gespenstisch? Warum die Klimakrise Neue Erzählungen Braucht
Die Klimakrise ist eine Krise der Kultur. Tradierte Erzählweisen von Mensch-Natur-Beziehungen greifen nicht mehr und es fehlen buchstäblich die Worte, um die gesellschaftlichen Zusammenhänge und planetarischen Wechselwirkungen einer scheinbar fremd gewordenen Umwelt verständlich zu machen. Als tiefgreifende Disruption von Lebenswelten an der Schnittstelle des Globalen und des Lokalen ist die Klimakrise untrennbar verknüpft mit kulturellen Selbstverständnissen, sozialen Ursachen und Folgen, sowie ästhetischen Darstellungsweisen. Der Weg hin zu einer ökologisch nachhaltigeren und sozial gerechteren Zukunft erfordert neue Narrative, die in der Lage sind, gesellschaftliche Verflechtungen sichtbar und umfassende Transformationsprozesse denkbar zu machen. Jenseits technologischer Lösungsansätze brauchen wir ein kulturelles Umdenken und neue Visionen des Miteinanders, die mit etablierten Handlungs- und Wahrnehmungsmustern brechen.
Mit Hilfe von ausgewählten Beispielen aus Kunst und Literatur, begeben wir uns in diesem Beitrag auf eine kulturwissenschaftliche Spurensuche durch fantastische, verstörende und hoffnungsvolle Verhandlungen von Mensch-Umwelt-Beziehungen und alternativen Zukünften, die zum Denken anregen und zeigen, warum kritische Imagination zentral ist, um den Herausforderungen der Klimakrise zu begegnen und neue Handlungsspielräume zu eröffnen.
Umundu Festival "Klima des Wandels," Technische Sammlungen Dresden, 25. September, 2021.