Critical Futures | Buchreihe (2023-)
Transcript Verlag
Hrsg.: Moritz Ingwersen, Solvejg Nitzke, Regina Schober, Jens Temmen
Diese Buchreihe bündelt kritische Perspektiven auf die Diskurse, Erzählungen und Kulturpraktiken, im Spiegel derer Vorstellungen von »der Zukunft« produziert werden. Die Positionierung von Zukünften als kritisch bedeutet, die Dringlichkeit und Risiken von Worldmaking angesichts multipler planetarischer Krisen in den Fokus zu nehmen. Gleichzeitig stehen kritische Zukünfte für eine Hinwendung zu Komplexitäten jenseits der Rhetorik von Utopie und Dystopie und mobilisieren spekulative Modi für gesellschaftliche Veränderung und emanzipatorische Kulturkritik. Critical Futures stützt sich auf die Schnittmengen von Bereichen wie den Environmental Humanities, spekulativer Fiktion, Critical Race Theory, Disability Studies sowie den Science and Technology Studies. Die Reihe bietet ein Forum für Forschungsarbeiten, die Zukünfte als pluralen und propositionalen Denkhorizont untersuchen, innerhalb dessen die kulturellen Verflechtungen technowissenschaftlicher, politischer und ökologischer Transformationen artikuliert und sichtbar werden.
Geprägt von liberalem Humanismus, kolonialem Kapitalismus, Heteropatriarchat, strukturellem Rassismus und Techno-Optimismus sind viele der von modernen Fortschrittsnarrativen gezeichneten Zukünfte mit den Machtdynamiken und kulturellen Praktiken behaftet, die den heutigen Krisen zugrunde liegen. Ob in literarischen Verhandlungen von Klimazukünften oder in künstlerischen Interventionen zu sozialer Gerechtigkeit und Digitalisierung – Untersuchungen vergangener und gegenwärtiger Zukünfte von Mensch-Technologie-Umwelt-Beziehungen sind in der Lage die Konstellationen von Handlungsmacht aufzudecken, die bei der Infragestellung und Neugestaltung der Strukturen der westlichen Moderne auf dem Spiel stehen. Jenseits technologischer Lösungsversprechen bedarf es differenzierter Analysen der soziotechnischen Verästelungen, ökologischen Spuren und ideologischen Infrastrukturen, die der Art und Weise unterliegen, wie Zukünfte historisch und gegenwärtig imaginiert und materialisiert, beschränkt und ausgelöscht werden.
Critical Futures versteht die Geisteswissenschaften, Literatur und Künste als Systeme kultureller Produktion, durch die hegemoniale Vorstellungen von »Mensch«, »Natur«, »Wissenschaft«, »Fortschritt«, »Umwelt« und »Zukunft« konstituiert und gespiegelt werden, die aber auch Strategien und affektive Grammatiken der Entfremdung, Fabulierung und des Widerstands anbieten, um andere Welten denkbar zu machen.Was bedeutet es also, Geschichten und Ästhetiken moderner Zukünfte weiterzuschreiben, zu stören oder zu komplizieren? Critical Futures erfordert inklusive, dekoloniale und interdisziplinäre Ansätze, bietet Möglichkeiten, das Potenzial von Literatur und Kunst zu erforschen, gewohnte Muster der Ordnung und Wahrnehmung von Welten zu brechen, und strebt danach, Epistemologien, Bildungskonzepte und Ethiken zu fördern, die in der Lage sind, sich den unruhigen Realitäten gerechterer und ökologisch lebenswerter Zukünfte zu stellen.
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