19.07.2022
War der Weltreisende Marco Polo ein Lügner?
Die Literaturwissenschaftlerin Marina Münkler ist sich sicher: „Marco Polo war kein Hochstapler.“
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1271 bricht die Kaufmannsfamilie Polo nach Asien auf. Ziel des 17 Jahre alten Marco, seines Vaters Niccolò und seines Onkels Maffeo ist der Hof des mongolischen Großkhans Kublai im fernen China. Erst wenige Jahre zuvor sind Niccolò und Maffeo von dort zurückgekehrt. Auf dieser ersten Reise haben sie das Vertrauen des Großkhans gewonnen. Drei Jahre später kommt die Reisegruppe in Shandu, der Sommerresidenz des Großkhans, an. Laut Marcos Bericht nimmt der Khan ihn als Gesandten in seine Dienste. 17 Jahre lang wird Marco nun für seinen Herrn tätig sein und weit in dessen Reich herumkommen. Nach seiner Rückkehr nach Italien schreibt Marco seine Erfahrungen und Beobachtungen mit Hilfe des Schriftstellers Rustichello da Pisa auf. „Die Beschreibung der Welt“ wird ein Bestseller. Doch von Anfang an gibt es Zweifel. Hat Marco das Buch überhaupt selbst geschrieben? Manche Merkwürdigkeiten, die er beschreibt, scheinen seiner Phantasie entsprungen. Oder was hat es mit den Geisterstimmen in der Wüste Lop Nor und den tibetischen Frauen auf sich, die sich dem Gast anbieten? Marco Polo sei ein Aufschneider, ein Lügner, heißt es. Kritiker fragen sich, ob Marco Polo überhaupt in China war, weil er mit keinem Wort die chinesische Mauer und die Zeremonie des Teetrinkens erwähnt.
Kapitel:
00:00 War Marco Polo ein Lügner?
00:30 Die Reise nach China
06:48 Der Ghostwriter
12:10 Fakten-Check
Team:
Autor: Tillman Graach
Schnitt: Florian Geyer
Grafik: Maximilian Rügamer