Das war der Tag der Fakultät 2019
Am 22. Mai 2019, dem dies academicus, veranstaltete die Fakultät Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften der TU Dresden den ersten „Tag der Fakultät“. Der Tag startete um neun Uhr mit dem ALI-Labor. Dort stellte die Professur für Angewandte Linguistik des Instituts für Germanistik ihre noch unter Prof. Dr. Joachim Scharloth begonnenen und nun auslaufenden Forschungsprojekte vor, so unter anderem das von Franz Keilholz vertretene interdisziplinäre Projekt Digital Plato, das durch die digitale Paraphrasensuche eine umfassende Erforschung der Rezeption des platonischen Œuvres ermöglicht, oder Mihael Svíteks Dissertationsprojekt, das unter dem Titel „Kopula und Äquivalenz“ ein linguistisches Ideologiemodell entwirft.
Um zehn startete die Informationsveranstaltung des Career Service zum „Berufseinstieg für Absolvent·innen der Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften“. Kathy Küchenmeister konnte dabei circa zwanzig Studierenden Tipps und Ratschläge zum Berufseinstieg geben. Sie betonte dabei die Bedeutung von studienbegleitenden Praktika für einen erfolgreichen Karrierestart, aber auch für das Erkennen und Entwickeln der eigenen Kompetenzen.
Am Nachmittag fanden sich unter dem Motto „Was kann die Uni für mich tun?“ Aussteller verschiedener Institutionen und Angebote der Fakultät und der TU im Foyer der Wiener Straße 48 zu einer Messe ein. Mit dabei waren die Gleichstellungsbeauftragten der Fakultät, die Stabsstelle Internationales, unterstützt durch eine Studentin mit praktischer Auslandserfahrung, der FSR SpraLiKuWi, die Graduiertenakademie, ebenfalls unterstützt durch eine Promotionsstudentin, und das Schreibzentrum der TU Dresden. Leider konnte die Messe nicht mit hohen Besucher·innenzahlen aufwarten – dafür mag vielleicht auch das für Ende Mai äußerst regnerische und kalte Wetter verantwortlich sein. Die Anwesenden hatten dennoch Spaß und nutzten die Gelegenheit auch zum Informationsaustausch untereinander.

Ein Vortrag zur aktuellen Forschung an der Fakultät im Rahmen des Minisymposiums
Gut besucht war das Minisymposium „Aktuelle Forschung an der Fakultät“. Die Gäste, vorrangig Mitarbeiter·innen, aber auch Studierende der Fakultät, bekamen in wenig mehr als einer Stunde einen Überblick über neun verschiedene aktuelle Forschungsprojekte an der SLK. Die Vortragenden aus allen Instituten und dem SFB Invektivität waren angehalten, ihre Arbeit in Vorträgen von fünf bis zehn Minuten vorzustellen. So konnten die Zuhörer·innen in kurzer Zeit die Forschung an der SLK und deren Vielfältigkeit kennenlernen. Den Anfang machten zwei der Teilprojekte der SLK im Sonderforschungsbereich „Invektivität“. Dr. Anna Häusler stellte dabei das Teilprojekt K: Theater der Diskriminierung mit einem Vortrag zu „Darstellung und Reflexion invektiver Dynamiken in Gegenwartstheater, Performance und Aktionskunst“ vor. Prof. Dr. Dennis Pausch präsentierte anschließend das Teilprojekt B: Klassische Philologie, in welchem anhand von (nie gehaltenen) Reden Ciceros „Form und Funktion antiker hate speeches“ untersucht werden. Daneben gab es Einblicke in die psycholinguistische Forschung an der Schnittstelle zwischen Germanistik und Slavistik (Sebastian Veletić) und in das noch recht unbekannte Feld der „Vegetal Poetics“ (Dr. Solveig Nitzke). Methoden und Anwendungen der Digital Humanities in Form der Korpuslinguistik präsentierte Fabian Klinker mit seinem Vortrag „Erzählte Welt – Datengeleitete Exploration von Narrativen“. Prof. Dr. Maria Lieber und Josephine Klingebeil berichteten von der gemeinsamen Arbeit des Instituts für Romanistik und der SLUB, wo im Zuge intensiver Nachforschungen weit mehr italienische Handschriften entdeckt werden konnten, als zuvor bekannt waren. Auch hier soll die Digitalisierung die zukünftige Forschung unterstützen. Das Institut für Anglistik und Amerikanistik stellte zwei Forschungsprojekte vor, die sich mit unterschiedlichen Fernsehformaten beschäftigen – zum einen ging es um die Entwicklung der Late Night TV-Shows in den USA (Michael Moser) und zum anderen um Sexualität und Altern in britischen Sitcoms (Franziska Röber). Außerdem präsentierte Prof. Dr. Holger Kuße vom Lehrstuhl für Slavische Sprachgeschichte und Sprachwissenschaft sein neues Buch „Aggression und Argumentation“ und illustrierte die dort formulierten Erkenntnisse mit multimedialen Beispielen aus dem russisch-ukrainischen Konflikt.

Dolmetscherin und Kundenbetreuerin Francesca Barbero im Gespräch mit einer Studentin
Den Abschluss des Abends bildete das Format „Ask them Anything“, zu dem Alumni der Fakultät und potenzielle Arbeitgeber·innen eingeladen waren, um in entspannter Atmosphäre ihre Erfahrungen und Tipps zum Berufseinstieg an die Studierenden und Studieninteressierten weiterzugeben. Auch in den Gesprächen zwischen Alumni und Studierenden wurde die Bedeutung von studienbegleitenden Praktika und Nebenjobs für einen erfolgreichen Berufseinstieg betont. Gleichzeitig konnten die Studierenden sehen, wie weit das Feld der Berufsmöglichkeiten für sie als SLKler·innen eigentlich ist. Zu Gast waren Anne Müller-Schuchardt, Referentin der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der Deutschen Stiftung Kranke Neugeborene, Francesca Barbero, Dolmetscherin und Kundenbetreuerin bei der privaten Friseurschule BrockmanundKnoedler Academy, Till Grahl, wissenschaftlich-künstlerischer Leiter des Deutschen Instituts für Animationsfilm e.V., Viktor Hoffmann und Jörn Brockmann vom Thelem Verlag, Antje Graf, zuständig für Studiengangsentwicklung und Studienorganisation an der Fakultät SLK sowie Ria Schuster und Freya Umbach als Gymnasiallehrerinnen.
Insgesamt war der erste Tag der Fakultät ein Erfolg, der mit seinen vielfältigen Formaten sowohl Studierende als auch Mitarbeiter·innen begeistern konnte. Somit steht einer Wiederholung in 2020 nichts im Wege. Wir freuen uns darauf!