MikroModell - Entwicklung eines Stoffflussmodells und Leitfadens zur Emissionsminderung von Mikroschadstoffen im Hinblick auf die Wasserqualität
Inhaltsverzeichnis
Bereits die rechtlichen Vorgaben hinsichtlich des Umgangs mit prioritären Stoffen verdeutlichen, dass Mikroschadstoffe eine ausgeprägte Umweltrelevanz besitzen. Da Mikroschadstoffe über Arzneimittel und Industrieprodukte in Abwassersysteme und schließlich teilweise in die Gewässer gelangen, ist die Umweltrelevanz nicht nur regional für das betreffende Einzugsgebiet sondern großflächig gegeben. Im Projekt „MikroModell“ wird anhand unterschiedlich dicht besiedelter sächsischer Regionen ermittelt, welche Rolle Kläranlagen und Auslässe aus der Kanalisation bei der Gewässergüteentwicklung bezogen auf die Liste prioritärer Stoffe und der darin enthaltenen Umweltqualitätsnormen einnehmen. Es wird erforscht, welche Verbesserungen für die Gewässergüteentwicklung durch Maßnahmen im Abwassersystem bzw. Reduktionsmaßnahmen auf einer höheren Ebene (Bund, Fließgewässereinzugsgebiet, Kommune) erzielt werden können, um so eine effiziente und nachhaltige Entwicklung zu fördern. Durch die Bewertung der Eintragspfade und die Identifikation potentieller Hot-Spots (Industrieeinleiter) besteht die Möglichkeit, Einfluss auf den Einsatz relevanter Schadstoffe durch Regulierungs- bzw. Substitutionsmaßnahmen zu nehmen.
Die Professur für Nachhaltigkeitsmanagement und Betriebliche Umweltökonomie unterzieht einzelne Reduktionsmaßnahmen einer ökonomisch-ökologischen Bewertung, um im konkreten Anwendungsfall eine möglichst objektive Entscheidungshilfe zur Verringerung des ökologischen Risikos von Mikroschadstoffen bereitzustellen. Bezüglich der verfügbaren Reduktionsmaßnahmen wird dabei zwischen den beiden grundsätzlichen Optionen „Minimierung an der Quelle“ und „End-of-pipe“ unterschieden. Für den ökonomischen Vergleich werden die notwendigen Aktionskosten (vermindert um überwälzbare Kosten) anhand von Literaturrecherchen, statistischen Daten und Expertenbefragungen für ausgewählte Stoffe ermittelt. Diesen wird der Nutzen bzw. auch der entgangene Nutzen für das Unternehmen und die Gesellschaft gegenübergestellt.
Leitung
- Prof. Dr. Peter Krebs Institut für Siedlungs- und Industriewasserwirtschaft (ISW)
Teilprojektleitung
Bearbeitung
- Christin Seifert, M.Sc.
- Teresa Krannich, M.Sc.
Zusammenarbeit
- Institut für Siedlungs- und Industriewasserwirtschaft (ISW), TU Dresden
- Institut für Hydrobiologie (IHB), TU Dresden
- Institut für Wasserchemie (IWC), TU Dresden
- Lehrstuhl für Öffentliches Recht – insbesondere deutsches und europäisches Wirtschafts- und Regulierungsrecht, HHL Leipzig Graduate School of Management
- Stadtentwässerungen Dresden (SEDD), Chemnitz (eins - eins energie in sachsen GmbH & Co KG) und Plauen (ZWAV - Zweckverband Wasser und Abwasser)
Laufzeit
- 09/2015 - 12/2018
Finanzierung
- Deutsche Bundesstiftung Umwelt
- Sächsische Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft
- Stadtentwässerungen Dresden, Chemnitz und Plauen
- Gelsenwasser AG