24.10.2025
IHI Zittau Partner bei Transformationskonferenz
Transformationswissen als Problemfeld gesellschaftlichen Wandels: Theorie und regionale Praxis ist der Titel einer Konferenz, die am 6. und 7. November 2025 im Zittauer Rathaus stattfindet.
Koordiniert von Dr. Lucas von Ramin vom Potenzialbereich Gesellschaftlicher Wandel im Bereich Geistes- und Sozialwissenschaften der TUD haben sich das Deutsche Zentrum für Astrophysik (DZA), das Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung (HAIT), das Institut für Transformation, Wohnen und soziale Raumentwicklung (TRAWOS) der Hochschule Zittau/Görlitz, das Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde (ISGV), das Interdisziplinäre Zentrum für transformativen Stadtumbau (IZS), das Serbski institut/Sorbisches Institut sowie das Internationales Hochschulinstitut Zittau der TU Dresden (IHI) zusammengetan, um am Beispiel des "Reallabors Lausitz" folgende Fragen zu behandeln:
- Welche Rolle hat die Wissenschaft als Akteur in den Transformationsprozessen der letzten Jahre/Jahrzehnte gespielt? Welche Annahmen/Erkenntnisse wurden von den Akteuren und Stakeholdern tatsächlich aufgenommen? Auf welchen Wegen wurden sie kommuniziert und welche Relevanz hatten sie schließlich in den konkreten alltäglichen Handlungsfeldern der regionalen Akteure? Welche Felder und Nützlichkeitsannahmen strukturieren den gesellschaftlichen Gebrauch von Wissen, wozu gibt es eine gesellschaftliche Nachfrage/ wozu nicht - welche Differenzierungen zeigen sich etwa zw. Politik, Planung, Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Kunst, Wissenschaft? Wie gelangt welches wissenschaftliche Wissen in die Gesellschaft und wie und anhand von welchen Mechanismen wirkt es dort? Welche Partnerschaften, Übersetzungs- und Transfermechanismen bilden gesellschaftliche Felder/Akteure aus, um mit wissenschaftlichem Wissen Transformation(en) zu bearbeiten? Wie gelangt das Gesellschaftswissen wieder in die Wissenschaft (Stichwort: Begleitforschung, transformative Wissenschaft etc.)?
- Wie können Ansprüche auf Transparenz und Mitbestimmung unter Wahrung der Prinzipien repräsentativer Demokratie erfüllt werden? Welche Rolle spielt dabei die Wissenschaft? Bedarf es einer ortsspezifischen Interpretation und Ausgestaltung von Konzepten wie Transdisziplinarität und Ko-Produktion oder Transition Management? Welche Anforderungen an Transformationswissen stellen Transformationsakteure vor Ort? Was liegt bereits vor und wie wird es eingebunden? Welche Expertise von extern wird gebraucht?
- Welchen Wissensstand haben wir heute im Vergleich zu früheren einschlägigen Reflexionsprozessen? Was wurde bereits erforscht und wie wurde dabei vorgegangen? Welche Effekte/Wechselwirkungen hat die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Transformationsprozessen bspw. auf das Forschungsdesign?
- Welche Themen und Disziplinen sind handlungs- und erkenntnisrelevant und von wem werden diese gesetzt? Wo kann Wissenschaft im Sinne ihres Praxisbezugs effektiver werden bzw. wo braucht es überhaupt mehr Wissenschaft oder mehr Forschung? Welche unerwünschten Effekte kann wissenschaftliche Einflussnahme zeitigen?
- Welche Methoden, Instrumente oder Theorien sind anschlussfähig, welche Leerstellen sind diesbezüglich sowohl auf Seiten der Wissenschaft als auch auf Seiten der relevanten Transformationsakteure zu identifizieren?
Insgesamt wird nach den Erfahrungen und der Expertise sowohl der Wissenschaft als auch notwendigerweise der jeweiligen Akteure (Unternehmen, Politik, Kommunen etc.) gefragt. Die Konferenz strebt daher einen Austausch an, der beide Perspektiven miteinander verbindet.