22.10.2025
Dr. Kapteina über Corporate Democratic Action (CDA) in der ZHAW International Business Seminar Series
Am 21. Oktober 2025 hielt Dr. Benedikt D. S. Kapteina, Postdoktorand am Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Responsible Management, am Internationalen Institut (IHI) Zittau der TU Dresden, einen Vortrag in der ZHAW International Business Seminar Series, die von der School of Management and Law der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) in Winterthur, Schweiz, ausgerichtet wird. Die Einladung erfolgte durch Prof. Christopher Hartwell, Leiter des International Management Institute, und Prof. Christian Vögtlin, Leiter des Center for Corporate Responsibility an der ZHAW.
Die ZHAW School of Management and Law zählt zu den führenden Wirtschaftshochschulen der Schweiz und ist ein wichtiger europäischer Knotenpunkt für Forschung und Dialog zu Management, Nachhaltigkeit und Unternehmensverantwortung. Die International Business Seminar Series bringt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Praktikerinnen und Praktiker zusammen, um aktuelle Herausforderungen an der Schnittstelle von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft zu diskutieren.
In seinem Vortrag mit dem Titel Corporate Democratic Action: Business Engagement in Times of Democratic Backsliding untersuchte Dr. Kapteina, wie Unternehmen reagieren, wenn demokratische Normen und Institutionen unter Druck geraten und wie einige Unternehmen bürgerschaftliche Rollen übernehmen, indem sie demokratische Werte verteidigen, Desinformation entgegenwirken und deliberative Kapazitäten stärken.
Der Vortrag basierte auf zwei komplementären Forschungsprojekten. Das erste, gemeinsam mit Rolf Brühl (in memoriam, ESCP Business School), Markus Scholz (TU Dresden) und Georg Wernicke (HEC Paris), untersucht, wie Unternehmen in Ostdeutschland angesichts von Polarisierung und Populismus politisch aktiv werden, um Demokratie zu verteidigen.
Das zweite Projekt, gemeinsam mit Iwan Alijew (Universität St. Gallen) und Christoph Deppe (Universität der Bundeswehr Hamburg), analysiert, wie Unternehmen mit polarisierten öffentlichen Debatten und Desinformation umgehen. Anhand von Interviews mit Führungskräften und Analysen von Unternehmenskampagnen zu den Europawahlen 2019 zeigt es, wie Unternehmen als kommunikative Akteure zur Stärkung demokratischer Diskurse in Europa beitragen.
Zusammen bilden diese Projekte die Grundlage des Corporate Democratic Action (CDA)-Frameworks, eines Konzepts, das Unternehmen als potenzielle demokratische Akteure positioniert.
Die Veranstaltung löste eine lebhafte Diskussion über die bürgerschaftliche Verantwortung von Unternehmen in Zeiten demokratischer Erosion aus und unterstrich die wachsende Relevanz dieser Forschungsrichtung innerhalb der Debatten um unternehmerische Demokratieverantwortung.
Für die Professur für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Responsible Management, am Internationalen Hochschul Institut (IHI) Zittau der TU Dresden steht der Beitrag exemplarisch für seine internationalen Forschungskooperationen und sein Engagement, Wissen über die normativen, institutionellen und demokratischen Grundlagen verantwortungsvollen Managements und unternehmerischer Praxis weiterzuentwickeln.