Herr Dr.-Ing. Grzegorz Śliwiński, Institut für Biomedizinische Technik der TU Dresden und Herr Dipl.-Ing. Michael Werner, Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik, wurden für ihr kindgerechtes Therapiegerät und Simulationsplattform für Skoliosebehandlung (KiTS) mit dem Otto-von-Guericke-Preis 2018 ausgezeichnet. Der Preis würdigt herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Industriellen Gemeinschaftsforschung und ist mit 10.000 Euro dotiert.

Bei ca. 13 % der Kinder drohen während des pubertären Wachstumsschubes Wirbelsäulenerkrankungen wie z.B. Skoliose. Die Behandlung dieser Haltungsschwäche ist aufwändig, teils schmerzhaft und kann aufgrund von immer wachsenden Fallzahlen, Personalmangeln und Einsparrungen im Gesundheitswesen nicht mehr im ausreichenden Umfang gewährleistet werden.

In einigen EU-Ländern hat sich die geräteunterstützte FED-Methode (Fixation, Elongation, Derotation) etabliert. Hierbei wird die Wirbelsäulenverkrümmung durch intervallartige Druck- und Entlastungsphasen korrigiert. Der Patient kann die erzielte Aufrichtung bewusst wahrnehmen und sie in den Druckpausen selbstständig halten. „Das Therapiegerät in derzeitigen Form ist allerdings noch nicht ausgereift und schöpft sein Potential nicht aus“, so Dr. Śliwiński. „Ein modernes Therapiegerät benötigt ein kindergerechtes, motivierendes Design und muss die Möglichkeit geben, die Therapie objektiv zu beurteilen.“

Ziel des KiTS-Projektes war daher ein kindgerechtes Therapiegerät nach FED-Methode zu entwickeln, das sich im Markt durchsetzen kann. Durch ein kompaktes Aktor-Sensor-System erweitert sich das FED-Gerät zur Simulationsplattform, welche die Korrekturwirkung patientenindividuell validieren kann. Das integrierte Patientenfeedback motiviert den Patienten zur aktiven Mitarbeit und dokumentiert seine Leistung. Besonders viel Wert wurde dabei auf eine offene Bauweise, eine moderne Bedienerführung und die intuitive Interaktion mit dem Gerät gelegt. Die jungen Patienten lernen damit schneller, ihre Körperhaltung von selbst zu korrigieren und diese dann auch im Alltag einzunehmen.

© Fraunhofer IWU

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Film zum Projekt (ca. 3 Minuten)

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Dr.-Ing. Grzegorz Śliwiński
Institut für Biomedizinische Technik
Telefon: +49 (0)351 463 35342