11.04.2023
Energieeffiziente Nutzung der Abwärme des Hochleistungsrechners der TU Dresden
Medieninformation Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB)
Am 6. April 2023 wurden zwischen dem Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) und SachsenEnergie die vertraglichen Grundlagen zur nachhaltigen Nutzung der Abwärme des Hochleistungsrechners der TU Dresden geschlossen. Zukünftig soll die überschüssige Abwärme mit drei Wärmepumpen so aufbereitet werden, dass diese im Fernwärmenetz der SachsenEnergie genutzt werden kann.
Oliver Gaber, Kaufmännischer Geschäftsführer des SIB: „Die Vereinbarung zur Nutzung der Abwärme ist ein wichtiger Schritt zur weiteren Steigerung der Energieeffizienz und ein deutliches Signal für mehr Nachhaltigkeit. Damit handeln wir verantwortungsvoll und realisieren auch dieses Projekt für den Freistaat Sachsen innovativ und nachhaltig.“
Dr. Axel Cunow, Vorstand SachsenEnergie: „Das Vorhaben ist ein überaus innovativer Schritt für die Dekarbonisierung der Stadt Dresden und die Wärmewende. Durch die Nutzung der Abwärme des Hochleistungsrechners können bis zu 24.000 Megawattstunden grüne Wärme entstehen und theoretisch 3.700 durchschnittliche Dresdner Haushalte versorgt werden. Gleichzeitig werden rund 2.700 Tonnen CO2 vermieden, die sonst bei der Erzeugung der Fernwärme entstehen würden. Es ist für SachsenEnergie eine Selbstverständlichkeit und ein logischer Auftrag, als Gestalter und Ermöglicher der Energiewende Teil dieses Vorhabens zu sein.“
Prof. Wolfgang E. Nagel, Direktor des Zentrums für Informationsdienste der TU Dresden, führt aus: „Mit dieser Investition und strategischen Zusammenarbeit zwischen der SachsenEnergie, dem Freistaat und der TU Dresden schaffen wir synergetisch eine Infrastruktur zur energieeffizienten Nachnutzung von – beim Hochleistungsrechnen anfallenden – sehr hohen Wärmemengen, die umweltpolitisch beispielhaft und in ihrer Nachhaltigkeit zukunftsweisend ist.“
Zur nachhaltigen Nutzung der überschüssigen Abwärme vom Rechenzentrum des Lehmann-Zentrums (LZR) soll westlich davon ein Technikbauwerk mit Wärmepumpen errichtet werden, in dem zukünftig das Wärmeniveau der Abwärme vom Rechenzentrum auf das Fernwärmeniveau angehoben wird. Insbesondere in den Sommermonaten kann somit die Rückkühlung überschüssiger Abwärme vermieden und die Abwärme als Nutzwärme in das Netz eingespeist werden. In den Wintermonaten wird schon heute und zukünftig verstärkt ein Teil der entstehenden Wärme zur Beheizung umliegender Hochschulgebäude genutzt. Die Verringerung des CO2-Ausstoßes durch die vermiedene Rückkühlung beläuft sich auf über 100 Tonnen pro Jahr. Durch die Einspeisung der Überschusswärme in das Fernwärmenetz werden weitere 2.700 Tonnen CO2 vermieden, die sonst bei der Erzeugung der Fernwärme entstanden wären.
Das Technikbauwerk mit den Wärmepumpen soll in seiner baulichen Hülle durch den Freistaat Sachsen errichtet werden. Die Gesamtkosten für das Technikbauwerk samt erforderlicher Anschlüsse belaufen sich auf rund 1,6 Millionen Euro. Die Baumaßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts. Der künftige Nutzer SachsenEnergie wird das Gebäude technisch ausrüsten. Dies beginnt mit der Einführung der Medien Mittelspannung, Fern-, Nahwärme und schließt alle Installationen innerhalb des Gebäudes ein. SachsenEnergie wird in die Anlage rund 3,2 Millionen Euro investieren - mit finanzieller Förderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative.
Derzeit werden die Planungen für das Technikbauwerk durchgeführt. Die Bauzeit ist von Mitte 2023 bis Ende 2023 geplant. Im Jahr 2024 erfolgen die Ausrüstung mit den Wärmepumpen und der Probebetrieb. Ende 2024/Anfang 2025 soll die Anlage in Betrieb gehen.