20.09.2018
Marie Sklodowska-Curie-Stipendium für Nachwuchswissenschaftler Dr. Robert Biele
Dr. Robert Biele gehört zu den 109 Wissenschaftlern in Deutschland, die im Jahr 2018 das begehrte Marie Sklodowska-Curie Action-Stipendium erhalten haben. Gemeinsam mit Prof. Gianaurelio Cuniberti forscht Dr. Biele nun am Institut für Werkstoffwissenschaft (Fakultät Maschinenwesen) zur Thermoelektrizität in Nanomaterialen. Promoviert hat er 2016 in der Nano-Bio-Spectroscopy Gruppe an der Universität des Baskenlandes in Spanien.
In seinen Forschungen konzentriert sich Dr. Biele unter anderem auf die Modellierung von optischen und elektrischen Eigenschaften neuartiger 2D Materialien. Mit seinem auf zwei Jahre angelegten Projekt QTherm-2D erhofft er sich weitere theoretische Erkenntnisse darüber, wie zukünftige Anwendungen in der Nanotechnologie verbessert werden können. Dabei kommt ihm seine Quantenforschung zu Gute: Mit Hilfe von Quanteneffekten hofft er, die Effizienz von thermoelektrischen Generatoren deutlich zu erhöhen und damit ihre industrielle und private Verwendbarkeit voranzutreiben.
Thermoelektrische Generatoren nutzen Abwärme um elektrische Energie zu erzeugen. Da sie keine Schadstoffe ausstoßen, zählen sie zu den umweltschonenden und erneuerbaren Energiequellen für die Zukunft. Oder um es etwas anschaulicher zu beschreiben: Bei vielen Prozessen entsteht neben dem erwünschten Effekt Wärme, die ungenutzt bleibt. So produziert beispielsweise ein Kühlschrank während des gewollten Kühlens auch ungewollt Wärme. Würde diese Abwärme genutzt, ließe sich der Energieverbrauch senken. Thermoelektrische Generatoren sind ein Schlüssel, um diese stille Reserve zu erschließen. Grundlage sind spezielle Materialien, die Wärme in elektrische Energie umwandeln können.
Mit seiner Forschung trifft Dr. Biele den Nerv des EU-Kommissars für Bildung, Kultur, Jugend und Sport, Tibor Navracsics. Er verbindet mit der Vergabe der Marie Sklodowska-Curie-Stipendien den Wunsch, dass „die Projekte, an denen sie arbeiten, dazu beitragen, einige der größten Herausforderungen unserer Gesellschaften in Angriff zu nehmen.“
Das Marie Skłodowska-Curie Programm ist Teil des EU-Programms für Forschung und Innovation „Horizon 2020“. Gefördert werden Wissenschaftler, die einen Doktortitel besitzen oder mindestens vier Jahre Vollzeit-Forschungserfahrungen vorweisen können. Das Forschungsthema ist frei wählbar. Insgesamt hatten sich 9000 Wissenschaftler aus aller Welt um das Stipendium beworben. Die Europäische Kommission fördert davon jetzt 1348 Stipendiaten.
Informationen für Journalisten:
Pressestelle TU Dresden
Tel.: +49 351 463-32398