Wir freuen uns, ab 1. Mai Prof. Dr. Matthias Wählisch als Inhaber der Professur „Distributed Systems“ an unserer Fakultät begrüßen zu können. 

Im Zentrum der Forschung und Lehre von Matthias Wählisch stehen verteilte Systeme, die kabellos oder kabelgebunden vernetzt sind. Die effiziente, zuverlässige und sichere Internet-Kommunikation liegt ihm besonders am Herzen. Hierfür entwirft und bewertet er Netzwerkprotokolle und -architekturen und führt Internet-Messungen und -Analysen durch. Mit seinem Team möchte Matthias Wählisch das Internet, seine Dienste und Anwendungen langfristig auf Basis belastbarerer wissenschaftlicher Erkenntnisse verbessern. Das ist in der Vergangenheit mehrfach gelungen. Seine Arbeiten tragen zu einer sicheren Internet-Infrastruktur bei und sind Grundlage kommerzieller Produkte. Neben seiner Forschung ist Matthias Wählisch seit 2005 in der Internet Engineering Task Force (IETF) aktiv und beteiligt sich an mehreren Open-Source-Projekten. Unter anderem ist er Mitgründer von RIOT, dem freundlichen Betriebssystem für das ressourcenschwache Internet der Dinge (IoT), und der RTRlib, einer Software-Bibliothek für die Absicherung von Internet-Routen. Er arbeitet eng mit großen und kleinen Netzbetreibern zusammen, ist Mitglied im Beirat des BCIX (Berlin Commercial Internet Exchange) und des Internet Namespace Security Observatory (INSO), das von der Internet Society (ISOC) und der Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) unterstützt wird.

Die Forschungsergebnisse von Matthias Wählisch wurden mehrfach international ausgezeichnet u.a. mit dem ersten Platz des International IPv6 Application Contest 2009, dem Best of ACM SIGCOMM CCR Award 2018 und 2019 sowie dem Best Paper Award und dem Best Community Award der ACM CoNEXT 2022. 

Vor seinem Wechsel an die TU Dresden war Matthias Wählisch Juniorprofessur am Institut für Informatik der Freien Universität Berlin und leitete dort das Internet Technologies Lab. Er hat dort zuvor Informatik und Neuere deutsche Literatur studiert und zum Thema „Measuring and Implementing Internet Backbone Security: Current Challenges, Upcoming Deployment, and Future Trends“ mit Auszeichnung promoviert. 

„An der TU Dresden reizt mich das Umfeld. Unser Anspruch ist internationale Spitzenforschung mit praktischer Relevanz für eine offene, vernetzte Gesellschaft. Die TU Dresden, an der über Fächergrenzen hinweg auf höchstem Niveau geforscht wird, die zahlreichen Forschungsinstitute wie das Barkhausen Institut gepaart mit der vielfältigen Industrie im Bereich der Mikroelektronik stellen ein perfektes Ökosystem für unsere Arbeiten dar“, freut sich Wählisch.

Wenn er etwas Zeit erübrigen kann, kocht er gerne, zum Beispiel für 150 Kolleginnen und Kollegen aus aller Welt.