Sep 12, 2019
Spicken erlaubt – schöner spicken erwünscht!
Studentische Spickzettel werden vom 16. bis 22. September 2019 im Dresdner Penck Hotel ausgestellt. Es handelt sich jedoch nicht um eine erzieherische Maßnahme, sondern um preisgekrönte und legale Prüfungshilfen. Wie das?
Gerald Gerlach, seit 1993 Professor an der TUD-Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik, sagt: „Spickzettel anzufertigen, hat einen bedeutsamen didaktischen Effekt. Man muss sich intensiv mit dem Stoff auseinandersetzen, muss die Inhalte systematisieren, muss Wichtiges von weniger Wichtigem unterscheiden. Mit einem Spickzettel ist man einfach besser auf die Prüfung vorbereitet, auch wenn man ihn eigentlich nicht benutzen darf.“
Aus diesem Grund lässt Prof. Gerlach seit über 20 Jahren in seinen schriftlichen Prüfungen Spickzettel zu. Erlaubt ist ein Blatt A-4-Papier, vorn und hinten beschrieben, das ohne technische Hilfsmittel lesbar ist.
Dem Professor fiel auf, wie unterschiedlich Studierende Spickzettel gestalten. Die Spannbreite reicht von extrem gut strukturiert bis ästhetisch schön gestaltet. Das wiederum brachte ihn vor Jahren auf die Idee, in seinen Prüfungen einen „Best Student’s Spickzettel Contest“ auszurufen. „Die Studierenden dürfen mit ihren Lösungsblättern auch den Spickzettel abgeben. Eine kleine Jury wählt dann – wie beim Eiskunstlaufen – den technisch und künstlerisch besten Spickzettel aus.“ Per Mail werden die Gewinner von Prof. Gerlach informiert und können dann bei ihm ihren Preis, das Geld für einen Kasten Bier, abholen.
Auf diese Weise sind mittlerweile mehrere Hundert Spickzettel zusammengekommen, von denen nun die besten ausgestellt werden. Parallel erscheint ein 80-seitiger Begleitkatalog, der zirka 50 Spickzettel zeigt.
Eröffnung der Ausstellung ist am 16. September 2019, 19.30 Uhr, im
Penck Hotel Dresden (Ostra-Allee 33, 01067 Dresden) im Rahmen der Fachtagung APMM 2019 (Active Polymeric Materials and Microsystems) des DFG-Graduiertenkollegs „Hydrogel-basierte Mikrosysteme“.
Ab 23. September 2019 wird die Ausstellung in der SLUB, Bereichsbibliothek DrePunct, Bürogebäude Zellescher Weg 17, gezeigt.
Informationen für Journalisten:
Prof. Gerald Gerlach
Institut für Festkörperelektronik
Tel.: +49 351 463-32077