Im Rahmen der vom Bundesministerium für Bildung und Wirtschaft (BMBF) geförderten T!Raum-Initiative syntral soll in den nächsten neun Jahren der nachhaltige Transfer von Ideen, Wissen und Technologien in innovative Transferstrukturen und Leichtbauanwendungen in der Lausitz entwickelt und gestaltet werden. Die Projektpartner haben sich dafür am 22. Juni 2023 zum ersten Strategie-Workshop auf dem 26. Internationalen Dresdner Leichtbausymposium getroffen.

Die Lausitz steht vor bedeutenden Herausforderungen: Mit dem geplanten Ausstieg aus der Braunkohle steht ihr ein Strukturwandel bevor, die Abwanderung vieler junger Menschen verstärkt den Fachkräftemangel, Ortschaften und Landkreise sind nur ungenügend an den ÖPNV angebunden. Die klassischen Branchen Kunststoff- und Metallverarbeitung sind geprägt durch KMU, die für innovative Produkten und Dienstleistungen auf neuen Märkten Unterstützung beim Technologieupdate und beim Wissenstransfer benötigen. Auf der anderen Seite hat Sachsen auf dem Gebiet des Leichtbaus viele Potentiale: Das Bundesland besitzt eine einzigartige Forschungsdichte in den Bereichen Leichtbau und Kreislaufwirtschaft, die sächsischen Hochschulen haben ein neuestes, vorwettbewerbliches Technologieportfolio zur Metall- und Kunststoffverarbeitung aufgebaut und können umfangreiche Erfahrungen zum Technologie- und Wissenstransfer durch zahlreiche Projekte und Ausgründungen vorweisen.

Diese Schere zwischen den Ballungsgebieten und dem ländlichen Raum will die T!Raum-Initiative syntral schließen. Dafür haben sich neben dem Projektkoordinator, dem Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) der TU Dresden sowie 17 weitere regionale Partner zusammengeschlossen, um Transferansätze für Ideen, Wissen und Technologien zu entwickeln und zu installieren. Die Projektpartner dieses vom BMBF geförderten Programmes wollen dafür u. a. ein national sichtbares Industriecluster im ressourceneffizienten Systemleichtbau in der Lausitz etablieren, vorhandene Forschungsergebnisse auf Augenhöhe der KMU transferieren, die Ausbildung von Fach- und Nachwuchskräften durch neue digitalisierte, dezentrale Angebote attraktiver gestalten sowie vorhandene Clusterstrukturen und Netzwerke überregional visualisieren und vernetzen. Die unterschiedlichen Transferaktivitäten haben die syntral-Partner thematisch in fünf Werkstattprojekte aufgeteilt: Shared-Factory-Industriecampus, Dezentraler Lausitz-Campus, Weiterbildung bei Dir, DigiTrain sowie Bildungs-Transfer-Initiative Lausitz.

Nach der Kick-off-Veranstaltung im April 2023 gab es nun das erste Strategietreffen der Projektpartner am 22. Juni 2023 im Rahmen des 26. Internationalen Dresdner Leichtbausymposiums. Bei der vom ILK sowie vom Akademischen Club Leichtbau organisierten zweitägigen Veranstaltung treffen sich jährlich Vertreter:innen aus Wissenschaft und Industrie sowie Politik und Gesellschaft zu einem regen Austausch über Aspekte der Rohstoffversorgung, Ressourceneffizienz, Kreislaufwirtschaft und des Recyclings im Kontext des Leichtbaus: Die perfekte Kulisse für die syntral-Partner, um neben der Präsentation der bisherigen Vorarbeiten der einzelnen Werkstattprojekte gemeinsam vor allem die Themen digitale Lernwerkzeuge sowie die Schaffung einer Plattform zur Bündelung und Organisation vorhandener regionaler Bildungs-Angebote zu diskutieren. Die Teilnehmenden kamen aus Industrie und Wissenschaft, aus der Politik und von Verbänden sowie aus dem städtischen aber auch aus dem ländlichen Raum. Dieser breit gefächerte Hintergrund ermöglichte die aktive Einbeziehung unterschiedlicher Perspektiven sowie Bedarfe und Erfahrungen.  Das nächste syntral-Strategietreffen als Fortführung dieses wertvollen Dialogs ist für den Herbst 2023 vorgesehen.