25.11.2020
TU Dresden bei Wirkstoffsuche zur Bekämpfung von Covid-19 ganz vorn
Der großangelegte Forschungswettbewerb JEDI Grand Challenge hat das Ziel, neue Wirkstoffkombinationen für die Covid-19-Therapie zu identifzieren, klinische Tests durchzuführen und den Kampf gegen das Virus zu gewinnen.
130 Teams haben Vorschläge für mögliche Wirkstoffe eingereicht. 20 Teams gelangten in die nächste Runde, in der Wirkstoffe auf ihr Potenzial zur Blockierung des SARS-CoV-2-Virus getestet werden. Das Dresdner Forscherteam um Fakultätszweitmitglied Prof. Schroeder vom Biotechnologische Zentrum (BIOTEC) und Dr. Joachim Haupt, Geschäftsführer des Spin-offs PharmAI und Promovend der Fakultät ,nahm diese Hürde. Nun werden 107 der vorgeschlagenen Substanzen gemeinsam mit 1100 Vorschlägen in den nächsten Wochen hergestellt und in 2021 getestet.
"Wir freuen uns sehr zu hören, dass ein guter Teil der Wirkstoffe, die unser Team für die JEDI GrandChallenge eingereicht hat, für die nächste Testphase ausgewählt wurde. Wir haben Jahre der Forschung investiert, um hochmoderne Algorithmen für die Arzneimittelentwicklung zu etablieren, und wir freuen uns, dass wir unsere DiscoveryEngine für die Suche nach COVID-19-Medikamenten einsetzen konnten", sagt Prof. Schroeder.
Die DiscoveryEngine ist eine am BIOTEC entwickelte virtuelle Screening-Verfahren. Sie ist das Herzstück des Ausgründungsunternehmens PharmAI. Sie analysiert die in den Strukturen von Proteinen und Molekülen verborgenen Informationen und identifiziert Wirkstoffe, die effektiv gegen eine bestimmte Krankheit wirken können. Es ist ein schnelles und genaues Verfahren für die Arzneimittelentwicklung und potenziell ein hervorragendes Instrument bei der laufenden Suche nach der COVID-19-Therapie.
Die JEDI Billion Molecules against Covid19 GrandChallenge hat im Mai 2020 als globale und gemeinschaftliche Anstrengung zur schnellstmöglichen Identifizierung neuer Medikamente für COVID-19 begonnen. Ungefähr 54 Milliarden Moleküle wurden von mehr als 130 Teams aus Institutionen und Unternehmen aus der ganzen Welt mit verschiedenen rechnergestützten Ansätzen untersucht. Auf der Grundlage dieser Ergebnisse hat der JEDI Scientific Committee mehrere rechnergestützte Ansätze verwendet, um die Liste der bereitgestellten Verbindungen zu sortieren. Sie haben die doppelten Moleküle eliminiert und 1200 der vielversprechendsten Vorhersagen ausgewählt. Die Verbindungen, die es auf diese "endgültige Liste" geschafft haben, werden synthetisiert und in Zelltests verwendet, um ihre Fähigkeit zur Blockierung des SARS-CoV-2-Virus zu testen.