26.11.2018
Verständliche Software: DFG fördert neuen Sonderforschungsbereich in den Ingenieurwissenschaften
Die TU Dresden war auch bei der aktuellen Förderentscheidung für Sonderforschungsbereiche (SFB) der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) erfolgreich. Genehmigt wurden die Neueinrichtung des SFB/TR 248 „Grundlagen Verständlicher Software-Systeme“ im Bereich Informatik.
„Grundlagen Verständlicher Software-Systeme“
Neueinrichtung Sonderforschungsbereich/Transregio 248
Wissenschaftler der TU Dresden, der Universität des Saarlandes und der Max-Planck-Institute für Informatik (MPI-INF) und Softwaresysteme (MPI-SWS) forschen gemeinsam an den wissenschaftlichen Grundlagen für computergestützte Systeme der Zukunft, die ihre Funktionalität und ihr Verhalten selbst erklären (Perspicuous Systems).
Ob in autonomen Fahrzeugen, im Smart Home oder den Smart Cities der Zukunft – Computerprogramme wirken zunehmend an Aktivitäten und Entscheidungen mit, die den Menschen direkt betreffen. Je mehr solche cyber-physischen Technologien unser Leben durchdringen, desto wichtiger wird es für uns Menschen zu verstehen, warum sich das System in einer bestimmten Situation genau so und nicht anders verhält. „Aktuell fehlt es den Systemen noch an Mechanismen, die ihr eigenes Verhalten dem Benutzer plausibel machen können. Sie besitzen noch keine Konzepte, um ihr Verhalten zu erklären“, sagt der Standortsprecher des SFB/TR 248 Prof. Raimund Dachselt vom Institut für Software- und Multimediatechnik der TU Dresden. Der SFB 248 bündelt die Forschungskompetenz aus Schlüsselbereichen der Informatik, um eine tiefgehende und anwendbare Theorie von Erklärungen des Systemverhaltens zu entwickeln und diese im zweiten Schritt in nachvollziehbare Erläuterungen für verschiedene Nutzergruppen einfließen zu lassen.
In drei großen Themenfeldern mit insgesamt 15 Teilprojekten forschen in den kommenden vier Jahren mehr als 40 Wissenschaftler gemeinsam an den wissenschaftlichen Grundlagen solcher „Verständlichen Computersysteme“. Die Forschungsergebnisse werden sich direkt auf ein breites Spektrum cyber-physischer Anwendungen auswirken. Zukünftig wird es möglich sein, Software-basierte Systeme zu erstellen, die vorhersagbar und verständlich agieren. Die Forschungsagenda des SFB zur Entwicklung selbsterklärender cyber-physischer Systeme wird künftig auch in die Ingenieurwissenschaften, Psychologie, Ethik und Rechtswissenschaften ausstrahlen. Dies dient dem wachsenden Bedürfnis der Gesellschaft, die Kontrolle über die computergestützten Systeme zu behalten, mit denen wir täglich interagieren, und ermöglicht eine nachvollziehbare cyber-physische Welt. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert den Sonderforschungsbereich/Transregio 248 mit 11 Millionen Euro.
www.perspicuous-computing.science
Informationen für Journalisten
SFB/TR 248 – Grundlagen Verständlicher Software-Systeme
Prof. Raimund Dachselt (Standortsprecher TU Dresden)
Tel.: +49 351 463-38516 (Sekretariat)
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