25.02.2021
Dresdner Wissenschaftler wollen Energieeffizienz der Holz- und Möbelindustrie verbessern
Die Technische Universität Dresden und die Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig starten zum 1. März 2021 ein Kooperationsprojekt, um energetische Einsparpotentiale in der Holz- und Möbelindustrie zu erschließen. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) im Rahmen des Programms ‚Nachwachsende Rohstoffe‘, mit einer Gesamtfördersumme von 560.000 Euro und einer Laufzeit von 24 Monaten.
In der Holzbranche haben sich über viele Jahrzehnte Maschinen, Anlagen sowie Prozessketten zur Erzeugung von Halb- und Fertigprodukten etabliert. Die Universitätsprofessoren und Akademiemitglieder Prof. Dr. Wilfried Hofmann und Prof. Dr. André Wagenführ sehen dennoch großes Potential, bestehende Produktionsprozesse in der Holzverarbeitung zu optimieren, Investitions- sowie laufende Betriebskosten zu senken und Energie einzusparen. Im Forschungsprojekt wollen die Wissenschaftler deshalb ein digitales Unterstützungssystem entwickeln, das den gesamten Leistungsfluss im Herstellungsprozess erfasst, analysiert und Unternehmen konkrete Energieeffizienzmaßnahmen aufzeigt. Darüber hinaus soll das Unterstützungssystem auch automatische Eingriffe in die Betriebssteuerung und komplexe Steueralgorithmen gewährleisten. „In den Maschinen und Anlagen kommt es sehr oft zu zyklischen Belastungen, die zu ungünstigen Leistungsspitzen führen können. Steuerungstechnische Eingriffe und Optimierungen können diese Spitzenbelastungen verringern und eine zielgenauere Dimensionierung der elektrischen Installationen sowie den Einsatz angepasster Maschinenkomponenten ermöglichen. Das System wird diese Prozesse analysieren, den Unternehmen anwendungs- und komponentenbezogene Empfehlungen geben oder wenn möglich auch direkt eingreifen können.“, erklärt Prof. Hofmann, Inhaber der Professur für Elektrische Maschinen und Antriebe.
Die Neuentwicklung soll einen Beitrag zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit der Holzbe- und -verarbeitungsbranche (HBV) aber auch zur umweltfreundlichen Fertigung liefern. „Es besteht so die Chance, Branchenprodukte günstiger, mit höherer Akzeptanz und Marktdurchdringung zu fertigen aber vor allem auch den steigenden technischen Anforderungen an die Endprodukte, bei reduziertem Energie- und Materialverbrauch, gerecht zu werden. Der Know-How-Vorsprung könnte die energie- und ressourcenschonende Fertigung in der HBV befördern“, ist Prof. Wagenführ, Inhaber der Professur für Holztechnik und Faserwerkstofftechnik überzeugt.
Für die Realisierung des Projekts sind zwei wissenschaftliche Stellen an der TU Dresden und eine IT-Stelle an der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig vorgesehen. Erstanwender des Unterstützungssystems sollen Unternehmen sein, die als Kooperationspartner das Projekt begleiten werden.
Informationen für Journalisten:
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Wilfried Hofmann
Technische Universität Dresden
Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik
Professur für Elektrische Maschinen und Antriebe
Tel.: 0351 463-37634
E-Mail:
www.saw-leipzig.de/de/mitglieder/hofmannw
Univ.-Prof. Dr.-Ing. André Wagenführ
Technische Universität Dresden
Fakultät Maschinenwesen
Professur für Holztechnik und Faserwerkstofftechnik
Tel.: 0351 463-38100
E-Mail:
www.saw-leipzig.de/de/mitglieder/wagenfuehra