Laborausstattungen
Modenverwirbelungskammer (MVK), Reverberation Chamber(RC)
Die große Modenverwirbelungskammer des Lehrstuhls hat eine Größe von etwa 5,30 m x 3,70 m x 3,00 m und somit eine tiefste Resonanzfrequenz von etwa 50 MHz. Die Kammer ist mit einem vertikalen Modenrührer ausgestattet, der eine normgerechte Feldhomogenisierung (nach IEC 61000-4-21) ab etwa 150 MHz gewährleistet.
Für Störfestigkeitsmessungen stehen Verstärker mit folgenden Leistungen zur Verfügung:
- 80 MHz - 2 GHz: 100 Watt
- 2 GHz - 6 GHz: 30 Watt
- 6 GHz - 18 GHz: 20 Watt
Es können Feldstärken von mehreren 100 V/m im gesamten Arbeitsvolumen der Kammer als CW-Feld erreicht werden. Die Kammer eignet sich somit vorzüglich als Messumgebung für z.B.
- Schirmdämpfungsmessungen an Gehäusen
- Störfestigkeitsmessungen bei sehr hohen Feldstärken
- Nachweis der Linearität von Feldsonden
Im Bereich der Störemission sind Messungen im Frequenzbereich 150 MHz - 26,5 GHz möglich. Anders als auf dem Freifeld wird hierbei die vom Prüfling insgesamt abgestrahlte Leistung gemessen. Die ermöglicht auch sehr einfach die Bestimmung von Antenneneffektivitäten, Schirmdämpfungsmessungen an Kabeln oder Untersuchungen zu Dichtigkeit von HF-Steckverbindern.
Normen: DIN EN 61000-4-21, IEC 61000-4-21, RTCA DO 160, MIL-STD 461, PSA B21 7110
GTEM-Zelle, GTEM CeLL
Die Gigahertz-Transversal-Elektromagnetische Zelle vom Typ 1750 ist die größte kommerziell angebotene GTEM-Zelle. Physikalisch bildet sie einen geschlossenen 50-Ohm Wellenleiter mit einer koaxialen Speisung an der Spitze und einem breitbandigem reflexionsarmem Abschuß am Ende. Der Innenleiter (Septum) hat im Arbeisvolumen einen Bodenabstand vom etwa 1,7 m, so dass ein Prüfvolumen von bis zu 1 m3 zur Verfügung steht. In der GTEM-Zelle können Störfestigkeitsmessungen im Frequenzbereich bis 18 GHz mit Feldstärken bis etwa 30 V/m durchgeführt werden (Normmessungen nach IEC 61000-4-20 bis 6 GHz). Messung der Störabstrahlungen nach IEC 61000-4-20 sind bis 18 GHz möglich.
Ein Alleistellungsmerkmal von GTEM-Zellen ist der durchgängige Frequenzbereich von DC bis 18 GHz, der sich daraus ergibt, dass das Feld nicht abgestrahlt sodern geführt wird (Wellenleiter) und hierbei aber trotzdem ein frei abgestrahltes Feld nachbildet (TEM, Feldwellenwiderstand des Freiraum). Durch diese Breitbandigkeit sind auch Messungen im Zeitbereich seht gut durchführbar.
Normen: DIN EN 61000-4-20, IEC 61000-4-20
Freifeld, Open-Area Test Site (OATS)
Das Freifeld (OATS) verfügt über eine Messstrecke von 10 m und dient als Referenzgelände für Störemissionsuntersuchungen im Frequenzbereich von 30 MHz bis 1 GHz. Nachteilig für alle Freifelder in innerstädtischen Umgebungen ist der relativ hohe Umgebungsstörpegel, der den Nachweis der Grenzwerte bei einigen Frequenzen erschwert oder sogar unmöglich macht. Vorteilhaft ist hingegen natürlich die Möglichkeit auch sehr große und schwere Objekte unter Normbedingungen zu vermessen.
Messungen nach EMV-Normen
- Messung der Schirmdämpfung
- Entladung statischer Energie: ESD
- Niederengetische Störungen in Energienetzen: Burst
- Hochernergetische Störungen in Energienetzen: Surge
- Magnetfelder bei technischen Frequenzen
- Einkopplung von HF in Leitungen
- Leitungsgebundene Emissionen
Weitere Ausstattungen
- komplexe Netzverkanalysatoren (2 Tor und 4 Tor, Frequenzbereich bis 20 GHz)
- Spektrumanalysatoren (1 Hz - 26,5 GHz)
- Rohde&Schwarz, HP (mehrere Heterodyn-Analysatoren)
- Tektronix (Real-Time)
- Oszilloskope (bis 6 GHz)
- EMV-Messempfänger (bis 26,5 GHz)
- Antennen
- Netznachbildungen