Informationen über die Geschichte des Instituts
1928-1930
Bau der Hochspannungshalle nach Plänen von Prof. Binder
Mit einer Länge von 45 m, einer Breite von 21 m und einer Höhe von 18 m ist es die größte Hochspannungshalle Europas. Sie wurde in Stahlskelettbauweise errichtet.
1930
Inbetriebnahme des Hochspannungslabors mit einer 3-stufigen 1000-kV-Wechselspannungsprüfanlage
Die Prüfanlage schenkte der Verband Sächsischer Elektrizitätswerke der Technischen Hochschule Dresden anlässlich ihres 100-jährigen Bestehens.
1931
Gründung des Instituts für Starkstrom- und Hochspannungstechnik unter Leitung von Prof. Ludwig Binder (1881-1958)
Prof. Binder wurde 1919 auf den Lehrstuhl für Elektromaschinenbau und Elektrische Anlagen der TH Dresden berufen. Ab 1928 war er Direktor des gleichnamigen Instituts.
1936
Inbetriebnahme einer zweiten isoliert aufgestellten 2-stufigen 1000-kV-Wechselspannungsprüfanlage
Beide Prüfanlagen konnten in Reihe geschaltet werden. Auf diese Weise konnten Prüfwechselspannungen bis 2000 kV erzeugt werden.
1945
Zerstörung der Hochspannungshalle und der Prüfanlagen während eines Luftangriffes
Die Anlagen wurden demontiert und als Reparationsleistung in die Sowjetunion gebracht. Ab 1946 erfolgte unter Leitung von Prof. Binder die Instandsetzung der Hochspannungshalle und die Wiederaufnahme des Lehrbetriebes
1951
Inbetriebnahme einer 8-stufigen 2000-kV-Stoßspannungsprüfanlage
Mit dieser Anlage war es möglich, die von Prof. Binder erforschten Überspannungen in Hochspannungs-Energieübertragungsanlagen im Dresdner Laboratorium nachzubilden.
1952
Gründung des Instituts für Hochspannungstechnik unter Leitung von Prof. Fritz Obenaus (1904-1980)
Prof. Obenaus, ein Schüler Prof. Binders, wurde zunächst auf den bereits 1951 eingerichteten Lehrstuhl für Hochspannungstechnik berufen. Er war bis 1968 Direktor des Instituts.
1953
Inbetriebnahme einer neuen 2-stufigen 1500-kV-/1500-kVA-Wechselspannungsprüfanlage
Die Messung des Scheitelwertes von Prüfspannungen erfolgte damals noch mit Messkugelfunkenstrecken.
1968
Berufung von Prof. Dr.-Ing. habil. Wolfgang Mosch (geb. 1928) als Nachfolger von Prof. Obenaus auf den Lehrstuhl Hochspannungstechnik und Leiter des Instituts für Hochspannungstechnik
Das Institut für Hochspannungstechnik wurde – wie alle Institute – im Rahmen der 3. Hochschulreform 1968 aufgelöst und zunächst als Lehrgruppe Hochspannungstechnik und ab 1976 als Wissenschaftsbereich Hochspannungstechnik unter Leitung von Prof. Mosch der neuen Sektion Elektrotechnik unterstellt.
1972
Inbetriebnahme einer neuen kurzschlussfesten 2-stufigen 1200-kV-/1200-kVA-Wechselspannungsprüfanlage
Diese Anlage gehört heute noch zu den leistungsfähigsten Wechselspannungsprüfanlagen in europäischen Hochspannungslaboratorien.
1976
Inbetriebnahme einer neuen 10-stufigen 2400-kV-/100-kJ-Stoßspannungsprüfanlage
Die Anlage diente der Erzeugung von Blitzspannungen bis 2200 kV und Schaltspannungen bis 1600 kV. Sie war mit neuartigen PCB-Kondensatoren und leistungselektronisch gesteuerter Konstantstromladung ausgestattet.
1978
Berufung von Prof. Dr.-Ing. habil. Helmut Böhme (1937-2011) für das Lehr- und Forschungsgebiet Hochspannungsgeräte
Prof. Böhme baute am Wissenschaftsbereich Hochspannungstechnik die Lehr- und Forschungsgruppe Hochstromtechnik/ Hochspannungsgeräte auf und leitete diese bis 1991.
1987
Berufung von Prof. Dr.-Ing. habil. Eberhard Lemke (geb. 1937) für das Lehr- und Forschungsgebiet Hochspannungs-Prüf- und Messtechnik
Prof. Lemke leitete bis 1992 die Gruppe Hochspannungs-Prüf- und Messtechnik, u. a. mit dem Forschungsschwerpunkt Breitbandige Teilentladungsmessung.
1989
Beginn der Rekonstruktion des Hochspannungslaboratoriums
Innerhalb von 4 Jahren wurden bei laufendem Institutsbetrieb ab Sommer 1989 das Gebäude saniert, sämtliche Elektro-, Heizungs- und Verdunklungsanlagen erneuert, neue Hebezeuge und ein umfangreiches Hochspannungs-Bausteinsystem installiert sowie alle Büros und Werkstätten modernisiert.
1990
Gründung neuer Fakultäten und Institute an der TU Dresden
Aus dem Wissenschaftsbereich Hochspannungstechnik wurde das Institut für Hochspannungs- und Hochstromtechnik, das bis 1991 von Prof. Böhme geleitet wurde.
1991
Berufung von Prof. Dr.-Ing. habil. Martin Eberhardt auf die Professur Elektrische Isoliertechnik
Prof. Eberhardt leitete von 1991 bis 1995 auch das Institut für Hochspannungs- und Hochstromtechnik.
1993
Inbetriebnahme einer neuen 10-stufigen 2400-kV-/120-kJ-Stoßspannungprüfanlage
Ausgestattet mit moderner digitaler Steuer- und Messtechnik können mit dieser Prüfanlage Blitzspannungen bis 2300 kV, Schaltspannungen bis 1700 kV und Stoßströme bis 75 kA erzeugt werden. Die Prüfanlage musste als Ersatz für die PCB-belastete Anlage aus dem Jahre 1976 beschafft werden.
1995
Berufung von Prof. Dr.-Ing. Josef Kindersberger (geb. 1953) auf die Professur Hochspannungs- und Hochstromtechnik
Prof. Kindersberger leitete bis 2001 auch das Institut für Hochspannungs- und Hochstromtechnik. Dieses wurde mit seinem Weggang im Jahre 2001 mit dem Institut für Elektroenergieversorgung unter Leitung von Prof. Schegner zum Institut für Elektrische Energieversorgung und Hochspannungstechnik vereinigt.
2003
Berufung von Prof. Dr.-Ing. Steffen Großmann (geb. 1954) auf die Professur Hochspannungs- und Hochstromtechnik
Prof. Großmann leitet im Wechsel mit Prof. Schegner das Institut für Elektrische Energieversorgung und Hochspannungstechnik. Von 2012 bis 2015 war Prof. Großmann Dekan der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik.