02.12.2024
Projekt-Kickoff im Rahmen von DC-Verteilnetze für nachhaltige leistungsstarke Anwendungen
Sächsische Hochschulen und Institute kooperieren, um Gleichspannungsnetze von morgen zu erforschen.
Mit einem klaren Ziel für die Zukunft der Energieversorgung haben die Technische Universität Dresden und die Hochschule Zittau/Görlitz am 15. November 2024 den offiziellen Startschuss für das Projekt „DC-LabSaxony“ gegeben.
Ziel des Vorhabens ist es, die Potenziale von Gleichspannungs-Mittelspannungsnetzen zu erforschen und nachhaltige Lösungen für leistungsstarke Anwendungen zu entwickeln. Die feierliche Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung fand am Standort Zittau statt.
„Das DC-LabSaxony stellt den Ausgangspunkt für umfangreiche Forschungen im Bereich der Gleichspannungstechnik in der Dreiländerregion dar. Die Umstellung auf erneuerbare Energien und das veränderte Nutzungsverhalten stellen uns vor neue Herausforderungen. Gleichspannungsnetze bieten zukunftsweisende Lösungen für die Energiewende, insbesondere bei der Integration von Speichern, der E-Mobilität und der Versorgung von Industrieanlagen“, erklärte Prof. Dr. techn. Stefan Kornhuber, verantwortlicher Professor an der Hochschule Zittau/Görlitz.
Gefördert durch den Just Transition Fund (JTF) und mitfinanziert durch Mittel des Freistaats Sachsen wird die Finanzierung dieses einzigartigen DC-Mittelspannungs-Labors sichergestellt. Der neue Forschungsstandort in Zittau wird die Grundlagenforschung zur Gleichstromtechnologie vorantreiben und gleichzeitig als Entwicklungs- und Testplattform für regionale Unternehmen dienen.
In seinem Grußwort würdigte Staatssekretär Dr. Andreas Handschuh (Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus) das Vorhaben: „Es ist ein wirklich großer Erfolg für den Forschungsstandort Zittau, dass das Projekt DC-LabSaxony im hart umkämpften Wettbewerb um JTF-Mittel punkten konnte. Insgesamt können nun 6,3 Millionen Euro investiert werden, darunter in neue Geräte, aber natürlich auch in kluge Köpfe, die das Projekt jetzt weiter vorantreiben werden. Ich wünsche allen Beteiligten dabei viel Erfolg.“
Prof. Dr.-Ing. Alexander Kratzsch, Rektor der Hochschule Zittau/Görlitz betonte: „Das Labor eröffnet uns nicht nur neue wissenschaftliche Möglichkeiten, sondern stärkt auch die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit der Region. Ich bin allen Beteiligten dankbar, dass sie diese Idee mit so viel Engagement und Kraft in den letzten Jahren bis zu diesem Punkt gebracht haben.“
Im Rahmen der Veranstaltung unterzeichneten zudem die Technische Universität Dresden, die Technische Universität Chemnitz, die Hochschule Zittau/Görlitz und das Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU die offizielle Absichtserklärung zum Sächsischen DC-Campus.
Der Sächsische DC-Campus soll sich als Kompetenzzentrum für die gesamte Gleichspannungsversorgung etablieren – von der Erzeugung über die Verteilung und Speicherung bis hin zur Nutzung. Neben der Erforschung des Transfers von bestehenden Energiesystemen zu Gleichspannungsnetzen und -nutzung sollen auch ökonomische, sozioökonomische und ökologische Fragestellungen untersucht werden. Die Expertise der vier sächsischen Wissenschaftsinstitutionen wird gebündelt, um die regionale Forschung zu stärken und die internationale Sichtbarkeit für Gleichspannungstechnologien aus Sachsen zu erhöhen.
Der DC-Campus wird wissenschaftlichen Mitarbeitenden, Studierenden, Schülerinnen und Schülern sowie Industriepartnern eine hochmoderne Forschungs- und Ausbildungsinfrastruktur bieten. Neben der Forschung entsteht ein Raum für zukünftige Start-ups und Unternehmensansiedlungen, die von der Nähe zur akademischen Expertise und der Verfügbarkeit hoch qualifizierter Fachkräfte profitieren. Mit einem geplanten neuen Masterstudiengang sollen die Studierenden zukünftig gezielt in wissenschaftliche Projekte eingebunden und auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereitet werden.
Mit der Etablierung des DC-LabSaxony und der langfristigen Perspektive des Sächsischen DC-Campus werden wegweisende Technologien erforscht, die nicht nur die wirtschaftliche Stärke und Innovationskraft Sachsens fördern, sondern auch den Wandel hin zu einer effizienten und umweltfreundlichen Energieversorgung.
Pressestelle:
Antje Pfitzner, Stabsstelle Hochschulentwicklung und Kommunikation
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