Antennen
Die Arbeitsgruppe Antennen beschäftigt sich mit der Erforschung, Entwicklung und Vermessung von Antennenstrukturen für verschiedene Anwendungsgebiete. Die Anwendungsgebiete umfassen dabei Kommunikations- und Radaranwendungen bei unterschiedlichen Frequenzen.
Mit der Errichtung des SFB 912 "HAEC - Highly Adaptive Energy-Efficient Computing" wurde am Institut der Grundstein für die Entwicklung von chip-integrierten Antennen für die hochdatenratige Kurzstreckenkommunikation bei Frequenzen bis 300 GHz gelegt. Hierfür werden in den kommenden Jahren Antennenkonzepte entwickelt, welche auch bei den geringen Abständen zum Silizium-Chip eine energieeffiziente und gleichzeitig hochdatenratigen Kommunikation zwischen Boards innerhalb eines Servers ermöglichen. Als besonderer Vorteil einer drahtlosen Übertragung ergibt sich die Flexibilität und Adaptivität der einzelnen Verbindungen, welche je nach Bedarf hardwareunabhängig auf- und abgebaut werden können.
Darüberhinaus werden im Projekt Ciagas Antennenkonzepte für die Integration im Chip-Gehäuse untersucht. Eine mögliche Anwendung ist beispielsweise die mobile drahtlose Kommunikation zwischen Videoabspielgeräten und Bildschirmen im Bereich von 60 GHz. Weiterhin sind auch Mess- und Sensoranwendungen bei ähnlichen Frequenzen denkbar.
Im Bereich der bereits etablierten Kommunikationsanwendungen wurden und werden Antennen für Rundfunkanwendungen entwickelt. Ein neues Projekt beschäftigt sich mit dem Entwurf breitbandiger Antennenstrukturen für den mobilen DAB-Empfang. Im Rahmen eines erfolgreich abgeschlossenen Projekts wurde eine zirkularpolarisiert abstrahlende DVB-T Sendeantenne entwickelt, mit welcher ein DVB-T Netz zellular, ähnlich dem Mobilfunknetz, aufgebaut und versorgt werden kann. Dies ermöglicht vor allem eine deutlich energieeffiziente und bessere Versorgung eines Sendegebiets.
Im Rahmen des Projekts Wisdom werden breitbandige Antennenstrukturen untersucht, welche auf dem Mars die bodennahen Oberflächenschichten untersuchen sollen. Neben dem breiten Frequenzspektrum stellt dabei die Montage auf dem Mars Rover eine besondere Rahmenbedingung dar, die sich im Entwurf der Antenne widerspiegelt. Im Rahmen weiterer Weltraummissionen wurden beispielsweise der Einfluss des Trägersystems auf die Antenne und deren Abstrahlungscharakteristik untersucht.
Im Rahmen weiterer Industrieprojekte wurden z. B. die günstigste Platzierung von Antennen in einem Mobilfunkgerät untersucht. Hauptaugenmerk lag dabei auf der maximalen Effizienz, welche durch MIMO-Verfahren erreicht werden sollte. In einem weitere Projekt wurde die direkte Anbindung einer Mikrostreifenleitung an einen Schlitz untersucht. Ziel war es, die Abstrahleigenschaften zu optimieren.