28.06.2019
Dresden ist Top-Standort für Betriebssysteme – auch in der Ausbildung
50 Jahre Informatikausbildung in Dresden haben sich ausgezahlt. Dresdner Betriebssysteme sind zwar nicht so bekannt wie Windows oder Linux, bringen aber die Computer einiger Internetgiganten zum Laufen. Heute ist der Hochschulstandort Dresden einer der wenigen Orte in Deutschland, an dem man sich umfassend als Systems-Ingenieur ausbilden kann.
„Wir haben hier eine sehr gute Ausbildung“, betonte Geschäftsführer Michael Hohmuth von der Uni-Ausgründung Kernkonzept. An der Uni wie auch an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) forschen insgesamt vier Lehrstühle an diesem Themenkreis und bilden darin Studenten aus – kaum eine andere Stadt in Deutschland hat solche Ressourcen. „Außerdem gibt es an der TU und ganz generell in Dresden ein gründungsfreundliches Klima“, nannte Hohmuth weitere Gründe für den Aufstieg der Stadt zu einer deutschen Betriebssystem-Hochburg. „Und der Open-Source-Gedanke ist hier tief verwurzelt: Die Entwickler teilen ihr Wissen und ihre Quellcodes ganz offen mit anderen.“
Dresdens Stärken als Betriebssystemstandort Nummer eins haben sich auch international herumgesprochen: Ein Team aus Linux-Experten der Amazon-Tochter AWS entwickelt hier Betriebssysteme für Amazons zweites großes Standbein neben dem Internethandel: AWS ist heute einer der größten Cloud-Anbieter weltweit. Auch der chinesische Huawei-Konzern lässt seit Kurzem in Dresden Betriebssysteme entwickeln. Daneben stehen viele kleine Firmen, die sich zum Beispiel auf spezielle Hochsicherheitsbetriebssysteme für die Autobranche und andere Industrien spezialisiert haben. Dazu gehören TU-Ausgründungen wie Kernkonzept, Silistra, und Genode Labs.