25.06.2019
Dresdner Wissenschaftler erforschen, wie der Mensch sich in Zukunft beim Surfen im Internet besser schützen kann
Beim Bewegen durchs weltweite Datennetz hinterlässt der Mensch eine gut lesbare Spur. Passwörter sollen uns schützen. Wie sicher die wirklich sind, erforscht Prof. Thorsten Strufe, Professor für Datenschutz und Datensicherheit mit seinem Forscherteam.
Einmal pro Jahr veröffentlich das Hasso-Plattner-Institut für Digital Engineering aus Potsdam die beliebtesten Passwörter der Deutschen. 2018 auf Platz eins: „123456“. „Viele Menschen denken, dass sie als Ziel für Angreifer gar nicht interessant sind“, sagt Strufe. Doch das sei falsch. Dabei hätten es die Hacker in den wenigsten Fällen tatsächlich auf die Daten von Privatpersonen abgesehen. Häufig verschlüsseln sie mitsogenannter Schadsoftware die Festplatten ihrer Opfer und erpressen ein Lösegeld. Oder sie legen auf den Rechnern unbemerkt Daten ab, mit denen sie selbst nicht in Verbindung gebracht werden möchten: illegal verbreitete Filme oder sogar Kinderpornografiken. „Die Angreifer nutzen fremde Geräte aber auch für weitere Angriffe“, erklärt Strufe. Das massive Verschicken von unerwünschten Massen-E-Mails passiert über gehackte Rechner.
Die Dresdner Datenschützer erforschen, wie die Menschen das Internet nutzen und wie sie sich dort auch in sozialen Netzwerken bewegen. Sie suchen nach Möglichkeiten, wie Internetdienste für Anwender sicher und so gestaltet werden können, dass Daten geschützt werden. Etwa dadurch, dass auf Webseiten Dinge besser gekennzeichnet werden. „Eine der größten Herausforderungen online ist die Frage, wie Online- und mobile Dienste künftig funktionieren können, ohne das personenbezogene Daten dafür erfasst werden müssen.
Maschinen lernen und können heute mit den über eine Person verfügbaren Daten sehr sicher deren Bildungsstandard, politische Einstellung und den Beziehungsstatus voraussagen. Die dadurch entstehenden Gefahren sind bei der Forschung immens wichtig. Immer mehr Geräte greifen aufs Internet zu. Neben Computern beispielsweise die Musikanlage im Wohnzimmer oder der Kühlschrank in der Küche. Hacker können alle diese mit dem Netzverbundenen Geräte automatisch angreifen. „Viele denken nicht daran, dass auch DSL-Router und sogar ihr Thermostat im Internet sind und entsprechend gesichert werden müssen“, sagt der Professor. Dabei sind Passwörter nach wie vor der wichtigste Schutz. Deshalb sollten diese zufällig sein, damit Angreifer kein System erkennen, und mindestens zehn Zeichen aus Groß-und Kleinbuchstaben, Ziffern und Sonderzeichen beinhalten. Außerdem sollte dasselbe Passwort sollte nicht für mehrere Accounts genutzt werden.