14.03.2025
Informatik trifft Medizin: Immersive Assistenz für die Chirurgie

Mats Ole Ellenberg und Katja Krug vom Interactive Media Lab Dresden präsentierten Endomersion auf der IEEE VR in Saint-Malo, Frankreich
Vom 7. bis zum 13. März fand die IEEE VR in Saint-Malo, Frankreich, statt. Mats Ole Ellenberg und Katja Krug vom Interactive Media Lab Dresden präsentierten dort Endomersion – ein immersives „Remote Guidance und Feedback“-System für robotergestützte minimalinvasive Chirurgie. Das Projekt zeigt, wie Forschung aus der Informatik dazu beitragen kann, innovative Lösungen für hochpräzise medizinische Eingriffe zu entwickeln.
Endomersion entstand im Rahmen des Exzellenzclusters CeTI (Centre for Tactile Internet with Human-in-the-Loop) und ist ein schönes Beispiel für interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Informatik, Medizintechnik und Chirurgie. In Kooperation mit der Abteilung für Translationale Chirurgische Onkologie am Nationalen Zentrum für Tumorerkrankungen Dresden, der Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, der Professur für Technisches Design der Fakultät Maschinenwesen und unserem Interactive Media Lab ist dieses System über Jahre hinweg gewachsen und wurde iterativ durch das Feedback der involvierten Chirurgen und technischen Experten verbessert.
Nun wurde Endomersion den Besuchern der IEEE VR in einem realistischen medizinischen Szenario präsentiert: Sie schlüpften in die Rolle eines entfernten Experten oder einer Expertin, der bzw. die während einer Operation in Dresden in Echtzeit Unterstützung leistet. Mithilfe eines Mixed-Reality-Head-Mounted-Displays erhielten sie Einblick in das stereoskopische Kamerabild der Endoskopkamera und konnten es in Echtzeit augmentieren. Sie hatten die Möglichkeit, visuelle Annotationen zu platzieren, zusätzliche medizinische Bilder zu teilen und sogar den Roboterarm zu steuern, der die Endoskopkamera hält – und das über eine Distanz von fast 1500 km. Diese Form der telemedizinischen Beratung könnte künftig helfen, chirurgische Expertise ortsunabhängig verfügbar zu machen und dabei sowohl verbale als auch non-verbale Kommunikation zu ermöglichen.