Trauer um Prof. Dr. rer. nat. habil. Steffen Hölldobler

Trauer um Prof. Dr. rer. nat. habil. Steffen Hölldobler

Die Fakultät Informatik trauert um ihren engagierten Mitstreiter und Kollegen Prof. Dr. rer. nat. habil. Steffen Hölldobler, der am 9. Mai 2023 nach schwerer Krankheit viel zu früh verstorben ist.

Steffen Hölldobler kam 1993 als Professor für Wissensrepräsentation und Reasoning an die Fakultät Informatik der Technischen Universität Dresden. Seine Forschungsinteressen umfassten Logik, Deduktion, logische Programmierung und Wissensrepräsentation sowie die Verbindung dieser formalen Ansätze zu kognitionswissenschaftlichen Theorien menschlichen Schließens und zum Konnektionismus. Bereits Mitte der 90er Jahre war seine Forschung richtungsweisend, da er schon damals die Realisierung symbolischen Schließens mittels neuronaler Netze untersuchte – ein Thema, welches heute unter dem Stichwort "Neurosymbolic Integration" wieder viel Aufmerksamkeit erhält.

Steffen Hölldobler war maßgeblich an der Konzeption und der Gestaltung des DFG-Graduiertenkollegs "Spezifikation diskreter Prozesse und Prozesssysteme durch operationelle Modelle und Logiken" (von 1997-2005) beteiligt.

Insbesondere im Bereich der Lehre hat Steffen Hölldobler große Verdienste für die Fakultät Informatik erworben. Der von ihm 1997 mit viel Engagement etablierte internationale Masterstudiengang Computational Logic (CL) war einer der ersten englischsprachigen Masterstudiengänge an einer Informatikfakultät in Deutschland und erzeugte damit viel Aufmerksamkeit für die Informatik an der TU Dresden. Im Jahr 2003 gründete er das International Center for Computational Logic (ICCL) als internationales Kompetenzzentrum für Forschung und Lehre im Bereich Computational Logic. Auch als Studiendekan für internationale Studiengänge engagierte er sich für die Fakultät.

Das 2004 unter seiner Leitung eingerichtete "European Master's Program in Computational Logic" erweiterte das bisherige Studiengangskonzept. Steffen Hölldobler war bis 2019 als Koordinator von beiden Programmen tätig und hat eine große Anzahl von Erasmus-Stipendien eingeworben. Im Zeitraum von 2010 bis 2014 wurden durch seine Initiative die beiden Programme durch das DAAD-geförderte "International PhD Program in Computational Logic" ergänzt. Prof. Hölldobler organisierte zahlreiche internationale Sommerschulen für Studierende sowohl an der TU Dresden als auch u.a. in Vietnam, Indonesien, Thailand und der Mongolei.

Die Fakultät Informatik an der TU Dresden hat Prof. Steffen Hölldobler viel zu verdanken. Die Nachricht von seiner schweren Erkrankung hat uns erschüttert. Wir gedenken Steffen Hölldoblers in Dankbarkeit und Trauer.

Weitere Informationen zu seinem Wirken und zu Auszeichnungen:
https://tu-dresden.de/ing/informatik/ki/krr/die-professur/professor