21.03.2018
Veronese - das restaurierte Meisterwerk digital
Seit dem 9. März ist er wieder in den Staatlichen Kunstsammlungen zu sehen – der Cuccina-Zyklus von Paolo Caliari, genannt Veronese (1528–1588). Nach einer vierjährigen, sehr komplexen und forschungsintensiven Restaurierung gibt die Ausstellung neben der Veronese-Werke einen Einblick in die Restaurierungsarbeiten und die naturwissenschaftlichen Analysen.
Durch interaktive Medienstationen und Augmented Reality-Anwendungen, welche an der Professur Mediengestaltung der TU Dresden entwickelt wurden, eröffnen sich dem Besucher völlig neue Perspektiven. So taucht man in die Welt der ursprünglichen Farben und ihre zeitbedingten Veränderungen ein. Auf der Grundlage von Röntgenaufnahmen und Infrarot-Reflektografien wurden spannende Prozesse unter der Oberfläche der Bilder erkundet und werden hier sichtbar gemacht. Ebenso werden Materialität, Textur und die Kleidung thematisiert. Die Medienstationen betrachten vor allem die Restaurierungsarbeiten an dem Gemälde „Die Madonna der Familie Cuccina“. Sie bieten dem Besucher zusätzliche Informationen nicht nur zur Familie selbst, sondern auch zu dem Palazzo und Venedig an. Im Rahmen von drei Tablet-basierten Augmented Reality-Anwendungen werden dem Besucher verschiedene Untersuchungsmethoden zur Zusammensetzung der ursprünglich verwendeten Farben nähergebracht.
In zwei Semestern haben Masterstudenten der Medieninformatik die Informationen der Restauratoren analysiert und innovative Konzepte für die Präsentation dieser Inhalte vorerst prototypisch umgesetzt. Die finale Umsetzung erfolgte dann im zweiten Semester.
Zwischen den Mitarbeitern und Studierenden der Professur Mediengestaltung und den Staatlichen Kunstsammlungen besteht seit Jahren eine fruchtragende Zusammenarbeit: so wurden in der jüngeren Vergangenheit unter anderem Ausstellungen zu Max Slevogt, Paul Klee und Will Grohmann durch die Konzeption und Umsetzung von interaktiven Medienstation unterstützt.