Informatische Grundkompetenzen
Die an der Didaktik der Informatik der TU Dresden entwickelten Informatischen Grundkompetenzen (IGKs) sind eine Priorisierung der Kompetenzen einer informatischen Allgemeinbildung, wie sie beispielsweise in den Empfehlungen zu Bildungsstandards der GI beschrieben sind. Sie richten sich an alle Lehrkräfte, unabhängig von Schulform oder Fächern.
Der Bedarf für diese Priorisierung entsteht aus den Anforderungen einer digitalisierten Welt an Lehrkräfte und den gleichzeitig mangelnden zeitlichen Kapazitäten in der Lehrkräfteausbildung.
Im Folgenden werden die Entstehung, der Aufbau und die Evaluation der IGKs erläutert.
Entstehung
Die IGKs wurde ausgehend von den Empfehlungen für Bildungsstandards der GI erarbeitet. Entsprechend der Zielsetzung der Priorisierung wurden die Kompetenzen und Inhaltsbereiche anhand folgender Leitfragen reduziert und neu strukturiert:
- Welche informatischen Kompetenzen benötigen Lehrkräfte, um aktuelle und zukünftige digitale Medien im Unterricht einzusetzen?
- Welche informatischen Kompetenzen benötigen Lehrkräfte, um die Auswirkungen der Digitalisierung auf das eigene Fach im Unterricht zu thematisieren?
Abbildung 1: Ableitung der IGKs aus den Bildungsstandards der GI
Aufbau
Die IGKs sind in drei inhaltliche Berieche mit Unterkategorien (siehe Abbildung 2) eingeteilt:
- Der Bereich Vernetzte Informatiksysteme behandelt Aufbau und Funktionsweise von Informatiksystemen (Hardware und Software) sowie die Zusammenarbeit dieser in Netzwerken.
- In Information und Daten werden Kompetenzen, die sich mit der Strukturierung, Codierung und Verarbeitung von Daten mittels Informatiksystemen befassen, zusammengefasst.
- Die Kompetenzen des Bereichs Algorithmen sollen neben dem Identifizieren, Anwenden von Algorithmen im Alltag, auch einen Einblick in die Programmierung geben.
Da sich die Kompetenzen an Lehrkräfte aller Fächer richten sind Fächerverbindende Aspekte die Voraussetzung für eine Integration in den Unterricht. Aus diesem Grund werden die inhaltlichen Bereiche von der Perspektive Informatik, Mensch und Gesellschaft eingefasst.
Abbildung 2: Bereiche und Unterkategorien der IGKs
Evaluation
Um die Vermittlung der IGKs in verschiedenen Lehrveranstaltungen der Lehramtsausbildung evaluieren zu können, wird ein Testinstrument erarbeitet. Dieses Instrument wird sowohl eine selbsteinschätzungsbasierte, sowie eine aufgabenbasierte Komponente enthalten.
- Selbsteinschätzungsbasierte Komponente (Stand: 29.03.2022)
- Messinstrument mit Sets aus selbsteinschätzungsbasierter und aufgabenbasierter Komponente für informatische Fachkompetenzen (erste Version | Stand: 13.12.2022)
- Messinstrument mit Sets aus selbsteinschätzungsbasierter und aufgabenbasierter Komponente für fachwissenschaftliche Informatikkompetenzen (überarbeitete Version | Stand: 01.04.2023)
Die Aufgabenbasierte Komponente befindet sich noch in der Erarbeitung und besteht aus verschiedenen Aufabentypen die hier exemplarisch dargestellt werden:
Aufgabe zur Thematik Daten codieren
Aufgabe zur Thematik Programme nachvollziehen