Erprobung von Kolbenmaschinen
► Konzeptionierung, Design und Entwurfsphase
Im Zuge der Energiewende verändern sich viele Bereiche der Energiewirtschaft ebenso wie die Anwendungen, die die bereitgestellte Energie nutzen. In den verschiedensten Prozessschritten kommen dabei Verdichter, Pumpen und Expansionsmaschinen für die erforderliche Energieumwandlung zum Einsatz. Diese Fluidenergiemaschinen sind hierbei zum einen hinsichtlich ihrer Funktion und zum anderen im Hinblick auf ihren Energiebedarf von elementarer Bedeutung. Die Verfahren und Technologien, in denen die Fluidenergiemaschinen zum Einsatz kommen, werden ständig weiterentwickelt oder es werden neuartige entworfen, sodass es einen anhaltenden Bedarf gibt, die Verdrängermaschinen anzupassen, zu optimieren oder völlig neue Prototypen zu konzipieren. Hierbei müssen die Maschinen und deren Subsysteme an die geänderten Anforderungen angepasst und entsprechend der neuen Einsatzgebiete und Anwendungen ausgelegt, gebaut sowie rechnerisch oder experimentell überprüft werden.
Durch eine studentische Arbeit in diesem Themenkomplex ergibt sich für Studierende die ausgezeichnete Möglichkeit, spannende Aufgaben bei der ingenieursmäßigen Konzeptionierung verschiedener Verdrängermaschinen zu übernehmen und damit aktuelle und zukunftsweisende Technologien voranzutreiben.
Aktuelle Aufgabenstellungen
Scroll-Verdichter werden in den verschiedensten Anwendungen (Druckluft, Vakuum, Kälte- und Klimatechnik) eingesetzt. Hierbei stellt insbesondere die ölfreie Verdichtung von Gasen eine Herausforderung in Hinblick auf Abdichtung und Wärmehaushalt dar. Im Rahmen dieser Arbeit soll eine Recherche (insb. Patente) durchgeführt werden, um die konstruktiven / maschinentechnischen Besonderheiten trockenlaufender (ölfreier) Scroll-Verdichter, vor allem im Bereich der Vakuumtechnik zusammenzutragen. Dabei sollte der Fokus auf der Abdichtung, dem Wärmetransport und der Scroll-Spiralgeometrie liegen.
Betreuer: Dipl.-Ing. Th. Mösch
Getrieben durch die EU-F-Gase-Verordnung orientieren sich Kälteanlagen- und Wärmepumpenhersteller hin zu alternativen, klimafreundlichen Kältemitteln. Ein Ansatz sind dabei Kohlenwasserstoffe, welche allerdings neben ihren hervorragenden thermodynamischen Eigenschaften brennbar sind. Um die potentielle Gefährdung am Aufstellungsort zu minimieren, sind gesetzlich Höchstfüllmengen definiert, unterhalb derer keine Sicherheitseinrichtungen zur Vermeidung von Explosionen notwendig sind. Ein Ansatz zur Füllmengenreduzierung ist die Vermeidung von Öl im Kältemittelkreislauf. Hierzu werden jedoch trockenlaufende Kältemittelverdichter, das heißt ohne Schmiermittel im Verdichtungsraum, benötigt. Es sollen vorhandene Konzepte zu trockenlaufenden Verdichtern und die Übertragbarkeit auf Verdichter für Wärmepumpen untersucht werden.
Folgende Teilaufgaben sind zu bearbeiten:
- Erarbeitung gesetzlicher und normativer Vorgaben zur Kältemittelfüllmenge
- Erarbeitung Stand der Technik trockenlaufender Verdichter und Verdichtertypen
- Untersuchung der Übertragbarkeit der Technologien auf Kältemittelverdichter für Wärmepumpen im Wohngebäudesektor
Betreuer: Dr.-Ing. K. Klotsche
Aktuell wird auf europäischer Ebene ein breites Verbot von Per- und Polyfluoralkylsubstanzen (kurz PFAS) unter der REACH-Verordnung diskutiert. Solche Substanzen fallen unter anderem bei der Herstellung und Verwendung von Polytetrafluorethylen (PTFE) an. Werden sie freigesetzt, reichern sie sich im Menschen und der Umwelt an und können aufgrund ihrer Langlebigkeit nur sehr langsam abgebaut werden.
Ein Verbot würde auch die Verwendung von PTFE in ölfreien Hubkolbenverdichtern betreffen. Dieser wird dort für Kolbenringe und Kolbenstangen-Dichtungen eingesetzt. Der Vorteil liegt darin, dass das Polymer selbstschmierend ist und eine Ölkontamination des Fördergases durch geschmierte Dichtungen vermieden werden kann. Dies ist beispielsweise bei Luft- und insbesondere bei Wasserstoffverdichtern relevant.
Im Rahmen dieser Aufgabenstellung sollen daher alternative Werkstoffe und deren Fertigungsmethoden recherchiert werden. Die Aufgabenstellung beinhaltet:
- Einarbeitung in die Themengebiete Hubkolbenverdichter und Tribologie
- Erfassung des Stands der Technik hinsichtlich der Eigenschaften von PTFE und dessen Einsatz im Hubkolbenverdichter
- Recherche zu alternativen Werkstoffen und Vergleich dieser mit den bisher eingesetzten PTFE-Werkstoffen insbesondere hinsichtlich ihrer tribologisch relevanten Eigenschaften (Temperaturstabilität, mechanische Festigkeit, Selbstschmierung)
- Recherche zu Fertigungs- und Verarbeitungsmethoden der Werkstoffe und ihrer tribologischen Relevanz
Betreuer: Dipl.-Ing. M. Joswig
Bei Hubkolbenkompressoren werden durch das oszillierende Funktionsprinzip unvermeidlich Pulsationen erzeugt. Ihre Ausbreitung in die peripheren Leitungen und Anlagenteile kann verschiedene nachteilige Auswirkungen nach sich ziehen. Daher werden üblicherweise Maßnahmen getroffen, um die Pulsationen zu beeinflussen bzw. auf ein ausreichend niedriges Niveau zu verringern.
Um hierzu einen detaillierten Überblick zu bekommen, soll im Rahmen diese Arbeit der Stand der Forschung und Technik auf dem Gebiet der Pulsationen in gasführenden Anlagen sowie Maßnahmen zur Vermeidung bzw. Unterdrückung recherchiert, dargestellt und bewertet werden. Es sollen dabei aktive und passive Möglichkeiten zur Pulsationsbeeinflussung betrachtet werden und in Bezug auf Effektivität, Einsatzbereich und -breite, Robustheit und Aufwand bewertet werden. Insbesondere sollen Anlagen betrachtet werden, in denen mehrstufige Hubkolbenkompressoren eingesetzt werden. Neben wissenschaftlichen und technischen Publikationen sollen insbesondere auch Patente und Firmenpublikationen mit betrachtet werden. Aus diesen Ergebnissen sollen Handlungsempfehlungen für weiterführende Forschungsarbeiten abgeleitet werden.
Hierzu sind folgende Teilaufgaben zu bearbeiten:
- Einarbeitung in die Thematik der Kreuzkopfkompressoren und gasführender Anlagen
- Recherche zu Pulsationen sowie Maßnahmen und Verfahren zu deren Beeinflussung
- Dokumentation aller relevanten Recherche-Ergebnisse
- Erstellung einer zusammenfassenden Präsentation
Betreuer: Dr.-Ing. K. Klotsche
Lamellenventile werden als Ein- und Auslassorgane in Kältemittelverdichtern in milliardenfacher Stückzahl eingesetzt und sind von entscheidender Bedeutung für deren Funktionsweise und energieeffizienten Betrieb. Sie sind gleichzeitig hohen Anforderungen sowie verschiedenen Optimierungsproblemen ausgesetzt.
Um das Verhalten derzeitiger Ventile gegenüber diesen Herausforderungen zu verbessern, existiert die Idee, anstelle des bisher verwendeten Flachstahls mehrschichtige Lamellenventile einzusetzen. Hierdurch soll u.a. die Lebensdauer sowie das Bewegungs- und Schließverhalten der Ventile durch den maßgeschneiderten Aufbau der Werkstoffschichten und deren Eigenschaften optimiert werden. Um das Verhalten mehrschichtiger Lamellenventile erstmals experimentell untersuchen und mit konventionellen Ausführungen vergleichen zu können, soll ein entsprechender Versuchsstand entworfen, aufgebaut und in Betrieb genommen werden.
Hierzu sind folgende Teilaufgaben zu bearbeiten:
- Recherche zum Stand der Technik und des Wissens bez. der Themenbereiche Kältemittelverdichter und Lamellenventile, insb. deren Aufbau und Erprobung
- Erarbeitung des Lastenheftes zum Versuchsstand
- Konstruktion des Versuchsstands
- Aufbau und Inbetriebnahme des Versuchsstands
- Erstellung erforderlicher Versuchsstand-Dokumente (Bedienungsanleitung, Gefährdungsbeurteilung, Betriebsanweisung)
- Schriftliche Dokumentation der Arbeiten, Ergebnisse und Erkenntnisse
Betreuer: Dr.-Ing. K. Klotsche
Euer Ansprechpartner für den Themenbereich
wiss. Mitarbeiter
NameHerr Dr.-Ing. Konrad Klotsche
- Leiter Kompressorentechnik -
Eine verschlüsselte E-Mail über das SecureMail-Portal versenden (nur für TUD-externe Personen).
wiss. Mitarbeiter
NameHerr Dipl.-Ing. Max Joswig
- Kompressorentechnik -
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wiss. Mitarbeiter
NameHerr Dipl.-Ing. Thomas Mösch
- Kompressorentechnik -
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► Aufbau, Inbetriebnahme und Funktionstests
Der Aufbau einer Kolbenmaschine beinhaltet die Montage aller mechanischen und elektrischen Komponenten gemäß den technischen Zeichnungen und Spezifikationen und bildet die Grundlage für die anschließende Inbetriebnahme und die Funktionstests.
Die Inbetriebnahme beinhaltet die Überprüfung aller Teilsysteme, um sicherzustellen, dass diese korrekt installiert und konfiguriert sind. Es wird überprüft, ob die Maschine den Sicherheitsstandards entspricht und ob alle Steuer- und Betriebselemente reibungslos funktionieren. Die Inbetriebnahme ist entscheidend, um Fehler frühzeitig zu identifizieren und zu beheben, bevor die Maschine für umfangreiche Tests und den regulären Betrieb freigegeben wird.
In Funktionstests wird anschließend überprüft, ob die Maschine die in der Designphase festgelegten Spezifikationen erfüllt. Dazu gehören Leistungstests, Dauerlaufprüfungen und beispielsweise die Analyse unter Extrembedingungen. Die hierbei gewonnenen Daten helfen dabei, mögliche Schwachstellen der Kolbenmaschine zu identifizieren und Verbesserungsmöglichkeiten vorzuschlagen.
Aktuelle Aufgabenstellungen
Durch die EU-F-Gas-Verordnung werden die verfügbaren Mengen fluorierter Kältemittel seit 2014 schrittweise reduziert. Die aktuell diskutierte Novellierung dieser Verordnung wird diese Reduzierung voraussichtlich weiter beschleunigen. Bereits heute werden daher natürliche Kältemittel wie CO2 (R-744) oder Kohlenwasserstoffe, wie beispielsweise Propan (R-290), für Anwendungen in der Kälte- und Wärmepumpentechnik eingesetzt.
Beim Einsatz solcher Anlagen zeigen sich Schadensfälle an den Kältemittelverdichtern, die unter anderem auf Probleme bei der Schmierung hindeuten. Im Rahmen dieser Aufgabenstellung soll daher ein Versuchsstand konzeptioniert werden, der Degradationstests von Kältemittelverdichtern ermöglicht.
Die Aufgabenstellung beinhaltet:
- Einarbeitung in die Themenfelder natürliche Kältemittel, Kältemittelverdichter und Degradationstest
- Recherche zu bestehenden Normen und Abläufen zu Degradationstests
- Konzeption eines Heißgas-Dreiecks-Prozesses unter Berücksichtigung des ausgewählten Kältemittels und Kältemittelverdichters sowie der vorhandenen Komponenten
- Auswahl und Anordnung der benötigten Messtechnik zur Überwachung des Kreislaufes
- Erarbeitung eines Regelkonzeptes für den Kreislauf
- Erarbeitung eines automatisierten Testablaufs
- Sorgfältige Dokumentation der Ergebnisse
Betreuer: Dipl-Ing. M. Joswig
Die aktuelle Verschärfung der EU-F-Gas-Verordnung schränkt schrittweise die Verwendung fluorierter Kältemittel ein. Bereits heute werden daher natürliche Kältemittel wie CO2 (R-744) oder Kohlenwasserstoffe, wie beispielsweise Propan (R-290), für Anwendungen in der Kälte- und Wärmepumpentechnik eingesetzt.
Beim Einsatz solcher Anlagen zeigen sich Schadensfälle an den Kältemittelverdichtern, die unter anderem auf Probleme bei der Schmierung hindeuten. Im Rahmen dieser Aufgabenstellung soll daher ein Versuchsstand konzeptioniert werden, der die reibungs- und verschleißtechnische Untersuchung eines ausgewählten Hubkolbenverdichters für eine ausgewählte Kältemittelklasse (CO2, A3-Kältemittel, o.ä.) ermöglicht.
Die Aufgabenstellung beinhaltet:
- Einarbeitung in die Themenfelder Tribologie, natürliche Kältemittel, Kältemaschinenöle und Kältemittelverdichter
- Konzeption eines Heißgas-Dreiecks-Prozesses unter Berücksichtigung des ausgewählten Kältemittels und Kältemittelverdichters sowie der vorhandenen Komponenten
- Berechnung der relevanten kinematischen und tribologischen Größen des Kältemittelverdichters
- Auswahl und Anordnung der benötigten Messtechnik zur Überwachung des Kreislaufes
- Erarbeitung eines Regelkonzeptes für den Kreislauf
- Erarbeitung von in-situ-Methoden zur Bestimmung tribologischer Kenngrößen (z.B. Reibkraft, Anpresskraft, Verschleißweg) in den Hauptlagern der Kurbelwelle, im Pleuellager, des Kolbenbolzens und an den Kolbenringen und Auswahl der geeigneten Messtechnik
- Sorgfältige Dokumentation der Ergebnisse
Betreuer: Dipl.-Ing. M. Joswig
Für die Milchindustrie wird derzeit eine Hochtemperaturwärmepumpe auf Basis eines R718- Kompressionskältemaschine erstellt. Als Verdichter werden zwei sogenannte Brüdenverdichter eingesetzt. Im Rahmen der studentischen Arbeit sollen diese Brüdenverdichter zunächst auf einem bereits konzipierten und aufgebauten Verdichterleistungsprüfstand vermessen werden. Die Messdaten sollen anschließend ausgewertet und daraus Verdichterkennfelder abgeleitet werden. Die Aufgabe umfasst die folgenden Arbeitsschritte:
- Einarbeitung in einschlägige Normen zur Verdichterleistungsmessung, in das Steuerungs-/ Regelungs- / Messkonzept des Verdichterleistungsprüfstands und in die Datenblätter / die Literatur zu den ausgewählten Brüdenverdichtern
- Erstellung einer Checkliste zum Anfahren, Betreiben und Herunterfahren der Versuchsanlage
- Erste Inbetriebnahme der Versuchsanlage
Betreuer: Dipl.-Ing. Th. Mösch
Euer Ansprechpartner für den Themenbereich
wiss. Mitarbeiter
NameHerr Dr.-Ing. Konrad Klotsche
- Leiter Kompressorentechnik -
Eine verschlüsselte E-Mail über das SecureMail-Portal versenden (nur für TUD-externe Personen).
wiss. Mitarbeiter
NameHerr Dipl.-Ing. Max Joswig
- Kompressorentechnik -
Eine verschlüsselte E-Mail über das SecureMail-Portal versenden (nur für TUD-externe Personen).
wiss. Mitarbeiter
NameHerr Dipl.-Ing. Thomas Mösch
- Kompressorentechnik -
Eine verschlüsselte E-Mail über das SecureMail-Portal versenden (nur für TUD-externe Personen).
wiss. Mitarbeiter
NameHerr Dipl.-Ing. Sami Muin Sami Tuffaha
- Kompressorentechnik -
Eine verschlüsselte E-Mail über das SecureMail-Portal versenden (nur für TUD-externe Personen).
► Planung und Durchführung von Messkampagnen
Zu der Erprobung von Kolbenmaschinen gehört u.a. eine umfassende und detaillierte Planung und Durchführung von Messkampagnen. Dabei gilt es im Vorfeld die Untersuchungsziele festzulegen, relevante Messparameter zu definieren und geeignete Messinstrumente zur Datenerfassung auszuwählen.
Eine studentische Arbeit in diesem Bereich bietet nicht nur praktische Anwendungsmöglichkeit für theoretisches Wissen, sondern fördert auch die Kompetenz in experimenteller Forschung und Datenanalyse.
• Thema: Leistungsprüfstand für Kleinkältemittelverdichter
Hauptbestandteil von Kälteanlagen ist der Kältemittelverdichter. Elektrisch angetrieben, stellt er einen maßgeblichen Einfluss auf den Gesamtverbrauch des Systems dar. Daher rückt die Effizienz dieser Komponente in den Fokus der Kunden. Zur einheitlichen Beurteilung der Leistungsaufnahme bzw. Effizienz verschiedenster Bauarten beschreibt die DIN EN 13771-1 die Prüfung von Kältemittelverdichtern.
An der Professur existiert ein solcher Prüfstand für Kälteleistungen von bis zu 2kW. Hier werden Verdichter für Haushaltsgeräte, wie zum Beispiel Kühl-Gefrier-Kombinationen oder Wäschetrockner vermessen. Hierfür sind systematische Messreihen bei standardisierten Prüfbedingungen durchzuführen.
Aktuelle Aufgabenstellungen
z.Z. Themen auf Nachfrage
Euer Ansprechpartner für den Themenbereich
wiss. Mitarbeiter
NameFrau Dipl.-Ing. Diandra Küçükkaya
- Kompressorentechnik -
Eine verschlüsselte E-Mail über das SecureMail-Portal versenden (nur für TUD-externe Personen).