09.12.2019
Argentinischer Staatspreis für Prof. Lasagni
Prof. Andrés Lasagni und sein Zwillingsbruder Dr.-Ing. Fernando Lasagni wurden jetzt vom Senat der Argentinischen Nation für ihre hervorragenden Leistungen im Bereich der Ingenieurwissenschaften mit dem Preis "Domingo Faustino Sarmiento" ausgezeichnet. Der Staatspreis wurde bereits an den Fußballer Diego Armando Maradona, den Tennisspieler Juan Martín del Potro, den Balletttänzer Julio Bocca und den Tangokomponisten Mariano Mores verliehen. Andrés Lasagni leitet die Professur für Laserbasierte Methoden der großflächigen Oberflächenstrukturierung an der TU Dresden und das Center for Advanced Micro Photonics (CAMP) am Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik IWS. Er gehört zu den international führenden Experten für Lasertechnologie. Sein Bruder Fernando Lasagni ist Geschäftsführer am Advanced Center for Aerospace Technologies (CATEC) in Sevilla (Spanien).
In seiner Forschungsarbeit konzentriert sich Andrés Lasagni auf die Entwicklung einer Lasertechnologie, die es ermöglicht, verschiedene Materialien so zu strukturieren, dass ihre Oberflächen bestimmte Funktionen erhalten. Mit dem direkten Laserinterferenzverfahren ist es Andrés Lasagni und seinem Team gelungen, verschiedene Materialien mit Geschwindigkeiten von bis zu einem Quadratmeter pro Minute zu verarbeiten – das ist Weltrekord. „Die laserbasierte Funktionalisierung von Oberflächen gilt als neues und vielversprechendes Forschungsfeld für Anwendungsbereiche wie Medizintechnik, Automobilindustrie oder Energieforschung“, so Lasagni. Der 42-Jährige Halbitaliener aus Argentinien hat mehr als 250 wissenschaftliche Publikationen veröffentlicht und hält über 30 Patente. Für seine Forschungsarbeit wurde er bereits mehrfach international ausgezeichnet, u.a. mit dem FEMS Materials Science and Technology prize 2017, dem Green Photonics Award und dem Massing-Award.
Die Zwillingsbrüder Andrés (rechts) und Fernando (links) Lasagni wurden für ihre Leistungen im Ingenieurwesen vom argentinischen Staat ausgezeichnet.
Andrés Lasagnis Zwillingsbruder Dr. Fernando Lasagni hat mit additiver Fertigungstechnologie (3D-Druck) bedeutende Innovationen für die Luft- und Raumfahrt entwickelt, z. B. ein Bauteil für die Trägerraketen Ariane 5 und Vega sowie für Flugzeuge, Hubschrauber und Satelliten. Seit 2014 vertritt er zudem die spanische Delegation für additive Fertigung bei der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) und leitet seit 2016 die Gruppe für additive Fertigung im spanischen Luft- und Raumfahrt-Programm (PAE). Für seine Entwicklungen wurde er bereits mehrfach ausgezeichnet, darunter mit dem George-Sachs-Preis der Deutschen Gesellschaft für Materialwissenschaften und dem Fritz-Grasenick-Preis der Österreichischen Gesellschaft für Elektronenmikroskopie.
Andrés und Fernando wurden im August 1977 in Argentinien geboren. Nach ihrem Studium des Chemieingenieurwesens promovierte Andrés 2006 an der Universität des Saarlandes und Fernando 2006 an der Technischen Universität Wien. Nach einem Forschungsaufenthalt in den USA kam Andrés Lasagni 2008 nach Dresden, um eine Forschungsgruppe am Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik Dresden aufzubauen. Seit 2012 besetzt er an der TU Dresden die Professur für Laserbasierte Methoden der großflächigen Oberflächenstrukturierung und lebt seine eigene Interkulturalität in einem bunt zusammengewürfelten Team. Aktuell lehren und forschen an seiner Professur 21 Doktoranden aus Deutschland, Italien, Mexiko, Russland und dem Libanon.