21.09.2021
Ausschwingversuch an einer Bahnstrom Oberleitung
In der Nacht vom 13. zum 14.9. waren Herr Noack, Professor Beitelschmidt und Herr Bieber an der Bahnstrecke in Lohsa im Einsatz. Im Rahmen des durch das Deutsche Zentrum für Schienenverkehrsforschung (DZSF) finanzierten Projektes „Schwingungsverhalten der Oberleitung bei mehreren Stromabnehmern“, das an der Professur in Kooperation mit dem Institut für Bahntechnik (IfB) bearbeitet wird, wurde eine Schwingungsmessung an einer Oberleitung durchgeführt.
Übergeordnetes Ziel des Projektes ist es, günstige Stromabnehmerabstände bzw. Fahrgeschwindigkeiten bei Zugverbänden mit mehreren Stromabnehmern für geringen Verschleiß an Stromabnehmer und Oberleitung durch Berechnungsmodelle zu bestimmen.
Besonders spannend an der Messaufgabe war, dass die Messung nachts auf einer zwischen 22 und 4 Uhr für den Zugverkehr gesperrten Strecke stattgefunden hat. Mithilfe einer Schienenschiebeleiter wurden Beschleunigungssensoren in über 5 Metern Höhe an Querauslegern und Seitenhaltern der Masten befestigt. Mit dem optischen Messsystem des IfB konnten zusätzlich Verlagerungen des Fahrdrahtes an der Position der Seitenhalter und zusätzlich in Feldmitte gemessen werden. Zur Anregung des Schwingungssystems wurde der Fahrdraht manuell ausgelenkt. Durch Messung von Beschleunigungen und Verlagerungen während des Ausschwingvorganges können Eigenfrequenzen, die Wellenausbreitungsgeschwindigkeit im Kettenwerk und Dämpfungen bestimmt werden. Die Messergebnisse helfen später dabei, Simulationsmodelle zu parametrieren und zu validieren.