May 29, 2018
DMT-Exkursion 2018
Dieses Jahr war das Ziel der Pfingstexkursion Oberfranken. Die Reisegruppe, bestehend aus elf Studierenden und drei wissenschaftlichen Mitarbeitern, nutzte drei Tage in der Pfingstwoche, um verschiedene Industrieunternehmen in der Region kennenzulernen.
Direkt am ersten Tag, fand eine Werksbesichtigung der Firma Waldrich-Coburg statt. Das traditionsreiche Unternehmen stellt Werkzeugmaschinen für Fräs- und Schleifbearbeitung her. Die Besonderheit der hergestellten Maschinen ist deren Größe. Aufspannlängen bis zu 50 m sind im Herstellungsprogramm zu finden. Die dazugehörigen Protalfräsmaschinen haben entsprechend das Format von kleinen Einfamilienhäusern. Aus Sicht eines Maschinenbauingenieurs war dies natürlich besonders beeindruckend. Zudem war die Besichtigung der Fertigung sehr vielseitig, da das Unternehmen eine hohe Fertigungstiefe aufweist. Bis hin zur Verzahnung der Getriebe werden nahezu alle Teile im eigenen Haus gefertigt.
Nicht weniger spannend war der anschließende Besuch der Firma BROSE. Das Unternehmen ist ein Automobilzulieferer und betätig sich vor allem im Bereich mechatronischer Fahrzeugkomponenten. Am Standort Coburg werden vorwiegend Sitzsysteme entwickelt und hergestellt. Extra für unseren Besuch hatte man einen Fachvortrag zur Crash-Simulation mit anschließender Besichtigung der Crash-Versuchsanlage vorbereitet. Das Unternehmen präsentierte sich äußerst professionell und konnte Ihrem Ziel, der engagierten und innovativen Anwerbung von Fachkräften, gerecht werden. Für die Studierenden bot sich hier, wie auch bei den anderen Unternehmen, die besondere Chance, für Praktika, Abschlussarbeiten oder auch für den späteren Jobeinstieg, wertvolle Einblicke in Unternehmen zu erhalten und erste Kontakte zu knüpfen.
Das erste Unternehmen am nächsten Tag, weckte bei den studentischen Teilnehmern besonders hohes Interesse. Die Firma Ghost in Waldsassen ist ein deutscher Hersteller von hochwertigen Mountainbikes und setzt hierbei besonders auf modernes und jugendliches Marketing sowie auf Sport-Sponsoring. Besonders eindrucksvoll waren die manufakturartige Fertigung und die Startup-Atmosphäre in einem bereits über 20 Jahre bestehenden Unternehmen. Abschließend bestand sogar die Möglichkeit, mit einer Vertreterin der Berechnungsabteilung ins Gespräch zu kommen. Am Nachmittagstand dann der Besuch des Brauerei-Museums in Bayreuth an, um auch einen Eindruck der traditionellen fränkischen Braukunst zu erhalten.
Dass auch in strukturschwachen Regionen deutschlandweit bedeutende Unternehmen ansässig sind, konnte man am letzten Tag feststellen. Die Firma Wiegand-Glas verarbeitet in einem Tal, im tiefsten Frankenwald, 30% des in Deutschland anfallenden Altglases zu neuen Glasprodukten. Die neueste Produktionsstrecke ist dabei so weit automatisiert, dass für den gesamten Prozess vonder Schmelze bis zur eingeschweißten Palette, bestückt mit neuen Glasflaschen, nur 2-3 Mann Aufsichtspersonal benötigt werden.
Als Abschluss besuchte die Gruppe das Tropenhaus Klein Eden. Dieses innovative Projekt nutzt die Abwärme der Glasproduktion um tropische Pflanzen zu kultivieren. Somit endete die Exkursion mit einem Blick über den Tellerrand der modernen Industrieproduktion