03.11.2025
Erfolgreiche Promotion von Matthias Reiche an der Professur für Energieverfahrenstechnik
Matthias Reiche (Mitte) und die Prüfungskommission nach der erfolgreichen Verteidigung.
Am 15. September 2025 hat Dipl.-Ing. Matthias Reiche, ehemals wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Energieverfahrenstechnik der Technischen Universität Dresden, erfolgreich seine Dissertation mit dem Titel „Methode zur in-situ Charakterisierung von Belägen in Dampferzeugern“ verteidigt. Betreut wurde die Arbeit von Prof. Dr.-Ing. Michael Beckmann (TU Dresden) und Univ. Prof. Dipl.-Ing. Dr. Franz Winter (TU Wien). In seiner Arbeit entwickelte Herr Reiche Ansätze zur präzisen Erfassung und Beschreibung von Ablagerungen an den Wänden fossil befeuerter Dampferzeuger – ein Thema von großer Bedeutung für die Effizienz, Betriebssicherheit und Umweltverträglichkeit moderner Kraftwerke.
Zum Inhalt der Dissertation
In fossil befeuerten Anlagen bilden sich während des Betriebs Ablagerungen an den Wänden des Dampferzeugers, die regelmäßig mit speziellen Reinigungssystemen entfernt werden müssen. Für den gezielten und schonenden Einsatz dieser Online-Reinigung ist eine genaue Kenntnis über Art, Dicke und Wärmeleitfähigkeit der Ablagerungen erforderlich.
Im Rahmen seiner Dissertation stellte Matthias Reiche zwei innovative Messsysteme vor und qualifizierte sie: den Belagssensor und das Schichtdickenmessgerät. Beide Sensoren ermöglichen es, die Schichtdicke und Wärmeleitfähigkeit von Ablagerungen an Membranwänden direkt im Betrieb (in situ) zu bestimmen. Die Leistungsfähigkeit der Sensoren wurde sowohl theoretisch als auch praktisch – durch Versuche im Dampferzeuger eines Müllheizkraftwerks – nachgewiesen.
Durch die Kombination beider Systeme entwickelte Herr Reiche den Deposition Layer Sensor (DLS), der eine besonders präzise Bestimmung der Wärmeleitfähigkeit ermöglicht und damit eine verbesserte Online-Bilanzierung unterstützt. Darüber hinaus kann der Sensor Änderungen in der Struktur und Alterung der Ablagerungen erkennen, was neue Möglichkeiten für die Zustandsüberwachung eröffnet.
Abschließend zeigt die Dissertation auch zukünftige Entwicklungspotenziale auf: Mit dem vorgeschlagenen Ablagerungs-Schichtenmodell könnte die Alterung der Ablagerungen infolge von Temperaturgradienten noch detaillierter beschrieben und künftig sogar prognostiziert werden.
Die Professur für Energieverfahrenstechnik gratuliert dem zukünftigen Dr.-Ing. Matthias Reiche herzlich zur erfolgreich abgeschlossenen Promotion und wünscht ihm für seine weitere berufliche und persönliche Zukunft alles Gute.