28.10.2025
Wir gratulieren Antje Bangemann zur erfolgreichen Promotion
Am 15. September 2025 hat Antje Bangemann, langjährige Mitarbeiterin an der Professur für Energieverfahrenstechnik der TU Dresden, erfolgreich ihre Dissertation mit dem Titel „Vergleichende Betrachtung verfügbarer Methoden zur Ermittlung biogener Kohlenstoffdioxidemissionen aus der Abfallverbrennung“ verteidigt.
In ihrer Arbeit widmete sich Frau Bangemann einem hochaktuellen Thema im Kontext des nationalen und europäischen Emissionshandels: der Bestimmung des biogenen Anteils an den CO₂-Emissionen, die bei der Verbrennung von Abfällen entstehen. Da Abfälle aus einer Mischung biogener und fossiler Fraktionen bestehen, ist diese Unterscheidung entscheidend für eine korrekte Emissionsberichterstattung und für die Bewertung klimarelevanter Emissionen.
Ausgangspunkt ihrer Untersuchung war die Novellierung des Brennstoffemissionshandelsgesetzes, durch die Abfall seit 2024 in den nationalen Emissionshandel einbezogen wird. Damit gewinnt die genaue Ermittlung des biogenen Kohlenstoffanteils zunehmend an Bedeutung, da nur die Emissionen aus fossilen Anteilen kostenpflichtig sind.
Frau Bangemann verglich verschiedene etablierte und neuere Methoden zur Bestimmung dieser Anteile – darunter rechnerische Verfahren wie die Standardwertmethode, die Bilanzmethode, die Vereinfachte Berechnungsmethode und die Fraktioniermethode sowie messtechnische Ansätze wie die ¹⁴C-Methode oder die Selektive Auflösung. Sie analysierte die jeweiligen Anforderungen, Vorteile, Unsicherheiten und Grenzen dieser Methoden und führte zudem Sensitivitätsanalysen sowie Fehlerrechnungen durch, um die Genauigkeit der Verfahren zu bewerten.
Ein besonderer Fokus lag auf der praktischen Anwendung: Die Ergebnisse theoretischer Betrachtungen wurden anhand von Messdaten einer Rostfeuerungs-Pilotanlage überprüft und mit den ermittelten Werten einer großtechnischen Anlage verglichen. Dabei zeigte sich, dass die Resultate der verschiedenen Methoden teils deutlich voneinander abweichen können, was die Notwendigkeit einer anlagenspezifischen Methodenauswahl unterstreicht. Die Dissertation liefert somit eine fundierte Grundlage für Betreiber und Behörden, geeignete Verfahren zur Emissionsbestimmung auszuwählen und rechtssicher anzuwenden.
Zur Verteidigung waren neben ihrer Familie und ihrem Ehemann auch zahlreiche Kolleginnen und Kollegen der Professur für Energieverfahrenstechnik anwesend, um sie zu unterstützen. Mit dem erfolgreichen Abschluss ihrer Promotion darf Frau Bangemann nun den akademischen Titel Dr.-Ing. führen.
Nach ihrer Zeit an der TU Dresden setzt Frau Bangemann ihre berufliche Laufbahn als Ingenieurin bei der EEW - Energy from Waste GmbH fort. Wir gratulieren ihr herzlich zur erfolgreichen Promotion und wünschen ihr für ihren weiteren Weg alles Gute und viel Erfolg.