18.01.2021
125.000 Euro für europaweit einzigartiges Forschungszentrum »CircEcon« über die simul⁺InnovationHub-Förderung
Für die Erstellung eines Bedarfskonzeptes erhielten die Technischen Universitäten Chem-nitz, Freiberg und Dresden am 17. Dezember 2020 einen Fördermittelbescheid in Höhe von 125.000 Euro von SMR-Staatsminister Thomas Schmidt. Unter dem Schirm und initiiert von der Leichtbau-Allianz Sachsen (LAS) planen die drei Technischen Universitäten ein euro-paweit einzigartiges Forschungszentrum für eine treibhausgasneutrale Kreislaufökonomie in der Lausitz aufzubauen. Die Projektumsetzung erfolgt unter Beteiligung des Instituts für Strukturleichtbau der TU Chemnitz als Koordinator gemeinsam mit dem Institut für Aufbe-reitungsmaschinen der TU Bergakademie Freiberg und dem Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik der TU Dresden. Die Geschäftsstelle der Leichtbau-Allianz Sachsen un-terstützt das CircEcon-Projekt bei den organisatorischen Aktivitäten.
„Mit Projekten wie diesem, wird es uns gelingen, zukunftsweisende Wirtschaftszweige auf-zubauen, bestehende Unternehmen zu erhalten und weiter viele kluge Köpfe in den Frei-staat und insbesondere in die Regionen des Strukturwandels zu locken“, sagte Staatsminis-ter Schmidt. „Eine erfolgreiche Regionalentwicklung lebt von intelligenten und branchen-übergreifenden Projekten in allen Regionen Sachsens. Deshalb unterstützen wir diese in unserem simul⁺InnovationHub.“
Professor Lothar Kroll, einer der Vorstandsvorsitzenden der Leichtbau-Allianz Sachsen: „Als Koordinator von CircEcon freue ich mich sehr, dass das Sächsische Staatsministerium für Regionalentwicklung dieses wichtige Schlüsselprojekt unterstützt. Neue ressourceneffizi-ente und nachhaltige Technologien nehmen eine zentrale Stellung in der zukünftigen Aus-richtung der Kohleregionen ein. Durch die synergetische Bündelung der sächsischen TU-Kompetenzen werden wir neue Wege für eine hocheffiziente Kreislauf- und Bioökonomie entwickeln, die nicht nur den Strukturwandel stützt, sondern auch ausgedehnte Transfor-mationsprozesse anstößt, um damit einen wesentlichen Beitrag zu den Klimaschutzzielen der Bundesregierung zu leisten.“
Die Technischen Universitäten wollen gemeinsam mit weiteren sächsischen Partnern neue Wege für eine hocheffiziente Kreislaufökonomie konzipieren, erforschen und in Kooperation mit sächsischen Unternehmen zur Marktreife entwickeln und damit neue Arbeitsplätze in Braunkohleregion schaffen. Mithilfe von Künstlicher Intelligenz ist geplant, die gesamte Wertschöpfungskette eines Produktes zu betrachten und treibhausgasneutral zu erschlie-ßen – von der Rohstoffgewinnung bzw. -aufbereitung über das Produktdesign bis zur Re-Produktion. Aufbauend auf diesem Kernziel sollen auch Geschäftsmodelle und Kreislauf-technologien für die Industrie (Demontage, Rückbau, Zweitmarkt, Recycling, Wertstoffrück-gewinnung, Re-Use) und deren Zulieferern (Prüfnormen für Altbauteile und Konzepte für die Herstellung kreislauffähiger Leichtbaustrukturen) zum Beispiel für Flugzeuge, Windenergie-anlagen, Faserkunststoffverbunde und bisher schwer recycelbare Materialien untersucht werden. Daneben sollen Konzepte zur Entwicklung neuer, kreislauffähiger Werkstoffe und Komponenten sowie Technologien für den hochwertigen Wiedereinsatz recycelter Materia-lien geprüft werden. Das Bedarfskonzept soll u. a. auch zur Bewertung von möglichen Standorten beitragen.
Das simul+InnovationHub:
Der simul⁺InnovationHub ist Teil der Zukunftsinitiative simul⁺ des Sächsischen Staatsminis-teriums für Regionalentwicklung. In dem Innovationhub werden aktuelle Forschungsergeb-nisse und neue Ideen in praktische Anwendungen überführt. Der simul⁺InnovationHub
schafft etwa in regionalen Experimentierfeldern die Möglichkeit, unterschiedliche Anwen-dungen in der Praxis zu testen. So wird die Erfolgswahrscheinlichkeit und Markttauglichkeit der Innovationen erhöht – passgenau für jede sächsische Region. Gemeinsames zielgerich-tetes Agieren von Wissenschaftseinrichtungen, Unternehmen und Verwaltung erhöht die Wirksamkeit und Sichtbarkeit der Akteure. Die Projekte des simul⁺InnovationHub sollen neue Wertschöpfungsquellen in der Region befördern und bilden einen wichtigen Baustein für eine innovationsgestützte Regionalentwicklung. Die Mittel wurden auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtages beschlossenen Haushaltes zur Verfü-gung gestellt.
Die Leichtbau-Allianz Sachsen:
Ziel der Leichtbau-Allianz Sachsen ist es, die in Sachsen im Bereich Leichtbautechnologien ansässigen Unternehmen sowie die Forscher/innen und bestehende Verbünde zu vernet-zen, um die Sichtbarkeit Sachsens als international führende Leichtbauforschungsregion zu erhöhen. Die LAS wurde im Sommer 2016 als Verbund der drei Technischen Universitäten in Dresden, Chemnitz und Freiberg initiiert. Ende 2017 folgte die Gründung des gleichnami-gen Vereins, der inzwischen über 50 Mitglieder zählt. Sie werden sowohl bei Kontaktver-mittlung und Transfer als auch bei Interessenvertretung, Öffentlichkeitsarbeit, Recherche und Beratung zu öffentlichen Finanzierungsmöglichkeiten unterstützt.
Pressekontakt:
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