17.10.2017

Korea und Deutschland entwickeln gemeinsam neuartige Leichtbau-Fahrzeug-Seitenstruktur

Kickoff-Meeting des Projektes „Multi-Material Side Body Structure (MMSS)“ in Dresden. v.l.n.r. Maike Heitkamp-Mai (ILK), Min-Gwan Bae (Sungwoo Hitech), Dr. Soon Ho Yoon (KIMS), Dr. Hong Kyu Jang (KIMS), Sebastian Spitzer (ILK), Sang-Eon Park (Sungwoo Hitech), Holger Böhm (ILK), Dr. Ji-Sang Park (KIMS), Dr. Bernd Grüber (ILK), Prof. Hubert Jäger (ILK)

Unter Beteiligung von Wissenschaftlern des Instituts für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) der TU Dresden hat das Korea Evaluation Institute of Industrial Technology (KEIT) ein gemeinsames Projekt mit den koreanischen Unternehmen SUNGWOO HITECH, HANKUK CARBON und DongSung Chemical, dem Korean Institut for Material Sciences (KIMS) und den Universitäten von Busan und Andong ins Leben gerufen, in dem eine neue Leichtbau-Fahrzeug-Seitenstruktur und dazugehörige hocheffiziente Produktionsprozesse entwickelt werden.

ILK entwickelt Simulationsmethoden und Auslegungshinweise

Beim Kickoff-Meeting vom 25. bis 27. September 2017 am ILK wurde der Start des Projektes "Multi-Material Side Body Structure (MMSS)" von Prof. Hubert Jäger eingeläutet. Erste Details der engen Zusammenarbeit zwischen den Partnern der SUNGWOO HITECH Co., Ltd. als Konsortialführer, des ILK und KIMS wurden vereinbart. Im Rahmen dieses Projektes entwickelt das ILK-Team um Dr. Bernd Grüber Simulationsmethoden und Designhinweise für die Auslegung der Seitenstruktur im Crashfall.

Struktur in hybrider Multi-Material-Bauweise

Die Seitenstruktur gehört zu den am stärksten beanspruchten Bereichen eines Fahrzeuges und besteht aus B-Säule, Dachreling und dem Schweller. Bei einem Seitenaufprall übernimmt sie den Hauptteil der Last und schützt die Fahrgäste vor schweren Verletzungen. Ziel des Projektes ist ein Aufbau dieser Struktur in hybrider Multi-Material-Bauweise, die bei mindestens gleicher Performance 25 Prozent leichter ist als eine herkömmliche Baugruppe.

Mit dem gemeinsamen Projekt setzt das ILK einen weiteren Schritt seiner Internationalisierungsstrategie um. Das Vorhaben bildet gemeinsam mit dem im September 2017 in Changwon eröffneten Materialforschungszentrum Korean German Material Center (KGMC) den Beginn eines langfristigen Wissenschafts- und Knowhow-Austauschs mit der Republik Korea.

Erstmalig erfolgt hier die Finanzierung eines deutschen Projektpartners durch die Regierung der Republik Korea über das Korea Evaluation Institute of Industrial Technology (KEIT). Dies verdeutlicht die hohe internationale Reputation des ILK und des Forschungsstandort Dresden auch in Südkorea.

(Grant Agreement No. 10077492)