Sep 22, 2017
Ministerpräsident Tillich besuchte ILK-Projektschau
Im Rahmen einer Leistungsschau der eigenen Kompetenzen und aktueller Projekte hat das Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) der Technischen Universität Dresden am Freitag, den 22.09.2017, regionale Leichtbau- und Kunststoffunternehmen zu einem fachlichen Austausch eingeladen. Zahlreiche Vertreter der sächsischen Wirtschaft folgten dieser Einladung und erkundigten sich auf dem Leichtbau-Campus Dresden-Johannstadt über die neuesten Entwicklungen der Dresdner Leichtbau-Forscher. Besondere Bedeutung erlangte die Schau durch den Besuch des Ministerpräsidenten des Freistaates Sachsen Stanislaw Tillich.
Besondere Ehre für das ILK
„Der Besuch von Ministerpräsident Tillich war für unser Institut eine besondere Ehre“, erklärt dazu Prof. Hubert Jäger, Sprecher des ILK-Vorstandes. „Er unterstreicht die Bedeutung, die der Leichtbau für Sachsen bekommen hat. Nicht nur in der heimischen Autoindustrie mit den herausragenden Produktionsstandorten und vielen Zulieferern ist Leichtbau eine wichtige Schlüsseltechnologie geworden, auch immer mehr klein- und mittelständische Unternehmen drängen mit innovativen Produkten auf den Markt und bilden neue Wachstumskerne in der sächsischen Wirtschaft.”
Nachdem Ministerpräsident Tillich bei einem Rundgang über die Projektschau den Stand der wissenschaftlichen Arbeiten des Institutes begutachtet hatte, richtete er ein Grußwort an die Mitarbeiter und Gäste des anschließenden Herbstfestes. Dabei betonte er die Bedeutung der sächsischen Wissenschaft für den Freistaat. Anschließend nahm er sich noch Zeit für einen persönlichen Austausch mit den Gästen.
Vernetzung der Branche
Die Dresdner Leichtbauer präsentierten an über fünfzehn verschiedenen Ständen in zwei Versuchs- und Technologiehallen die Fähigkeiten und aktuellen Erkenntnisse des Institutes, welches mit dem funktionsintegrierten Systemleichtbau im Multi-Material-Design eine heute in der Anwendung etablierte Benchmark gesetzt hat. Doch nicht nur mit den Institutsmitarbeitern sprachen die Besucher, auch untereinander kamen die sächsischen Leichtbauer und Kunststoffbearbeiter ins Gespräch und nutzten die Veranstaltung zur stärkeren Vernetzung der Branche. Der Bedarf an einem gemeinsamen Austausch bestätigte sich im Laufe der Projektschau. So konnten mehrere Ideen zwischen Unternehmensvertretern und den ILK-Wissenschaftlern besprochen werden, die demnächst in konkrete Projekte einfließen werden.
„Der Transfer von Forschungsergebnissen und Kompetenzen in die industrielle Anwendung ist ein wichtiger Teil unserer Institutsphilosophie“, führt Maik Gude, Professor für Leichtbaudesign und Strukturbewertung und Mitglied des ILK-Vorstandes, aus. „Unser Ziel ist es, unsere Partner mit unserem Knowhow zu stärken, weiter voran zu bringen und die Unternehmen miteinander zu vernetzen. Der sächsische Leichtbau ist mit etwa 60.000 Mitarbeitern nach der Mikroelektronik die größte Hightech-Branche. Und das Potential ist noch lange nicht ausgeschöpft. Wir werden unseren Teil dazu beitragen, dass bestehende Unternehmen noch erfolgreicher werden und neue Startups den Markt ergänzen.“
Mehr als 350 Exponate zu allen Aspekten des modernen Leichtbaus
Anhand von mehr als 350 Exponaten konnten die Besucher die ganze Bandbreite der verschiedenen Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkte des ILK betrachten. Von Materialmodellen über Funktionsintegrationen bis hin zu neuen Bauweisen komplexer Leichtbaustrukturen waren alle Aspekte des modernen Leichtbaus vertreten. Dazu kamen Schwerpunkt-Präsentationen wie Luft- und Raumfahrtprojekte im Rahmen des Rolls-Royce University Technology Centres (UTC) oder die zahlreichen Entwicklungen im Bereich der Medizintechnik.
So stellten die ILK-Forscher beispielsweise einen neu entwickelten Hubmechanismus für Rollstühle vor, der durch Dämpfung abrupter Bewegungen dem Nutzer mehr Komfort bietet. Auch Verfahren zur Integration elektronischer Elemente, die im Herstellungsprozess direkt in den Konstruktionswerkstoff eingebracht werden, erregten die Aufmerksamkeit der fachkundigen Besucher.
Niels Modler, Professor für Funktionsintegrativen Leichtbau und Vorstandsmitglied erklärt abschließend: „Der moderne Leichtbau ist nicht auf eine bestimmte Branche beschränkt. Ob Sport, Medizintechnik, Gebrauchsgegenstände oder selbst Tierzubehör, die Vielfalt unserer Projekte kennt kaum Grenzen. Vor allem, wenn in Werkstoffe oder Konstruktionen bestimmte Funktionen implementiert werden sollen, sind wir die richtigen Ansprechpartner. Dabei verstehen wir das ILK als wichtigen Impulsgeber für Innovationen und als Unterstützer der regionalen KMU bei ihren Neuentwicklungen. Das haben wir auf der Projektschau erfolgreich vermitteln können.”