30.06.2025
Zukunft braucht Leichtigkeit: Das 28. Internationale Dresdner Leichtbausymposium bringt Forschung und Industrie in Bewegung

Prof. Dr.-Ing. habil Maik Gude während seiner Eröffnungsrede.
Angesichts aktueller geopolitischer und wirtschaftlicher Herausforderungen von Ressourcenknappheit über Energiekrisen bis hin zu schrumpfenden Freihandelsabkommen wurde auf dem 28. Internationalen Dresdner Leichtbausymposium einmal mehr deutlich: Die Suche nach nachhaltigen, technisch fundierten Lösungen duldet keinen Aufschub. Der Leichtbau bietet dafür mit seiner Kombination aus Material- und Energieeffizienz ein branchenübergreifendes Innovationspotenzial, das zunehmend in den Fokus rückt.
Wie Prof. Dr.-Ing. habil. Maik Gude, Vorstandsmitglied des Instituts für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) der TU Dresden, in seiner Begrüßung betonte, ist es gerade die Leichtbautechnologie, die „mit ihrer inhärenten Material- und Energieeffizienz – bewährt über Jahrzehnte – die Schlüsseltechnologie für die genannten Herausforderungen ist." Das Symposium, das am 26. und 27. Juni 2025 mehr als 200 Gäste aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik auf dem Messegelände Dresden versammelte, zeigte, wie Technik Wandel ermöglicht. Begleitet wurde die Veranstaltung von einer Fachmesse, auf der Unternehmen und Forschungseinrichtungen ihre neuesten Entwicklungen präsentierten und so den direkten Austausch zwischen Wissenschaft und Industrie förderten.
Unter dem Leitmotto „Sparking Industrial (Re)Ignition“ diskutierten Fachleute aus verschiedensten Disziplinen, wie ressourcenschonende Innovationen mit industrieller Schlagkraft Hand in Hand gehen können. Ob in der Luftfahrt, der Automobilindustrie, im Schiffbau oder in der Mikroelektronik: Rund 60 Fachvorträge beleuchteten den gesamten Lebenszyklus von Leichtbaustrukturen von der Konstruktion über die Fertigung bis hin zum Recycling. Im Fokus standen intelligente Werkstoffkonzepte, innovative Produktionsverfahren und konstruktive Lösungen, die den CO₂-Fußabdruck industrieller Anwendungen messbar reduzieren.
Darüber hinaus lagen inhaltliche Schwerpunkte auf den aktuellen Projekten des ILK und seinen Partnern: So arbeitet der Sonderforschungsbereich 402 „DediGrad“ gemeinsam mit der RWTH Aachen, der TU Chemnitz, der TU Wien und dem Fraunhofer IWU an recyclingfähigen Kunststoffleichtbaustrukturen mit intelligenter Verstärkungsarchitektur. Die Forschungsplattform „CircEcon“ bündelt die Kompetenzen der Technischen Universitäten Dresden, Chemnitz und Freiberg sowie der Hochschule Zittau/Görlitz, um einen europaweit einzigartigen Forschungscampus zur treibhausgasneutralen Kreislaufwirtschaft aufzubauen. Die Initiativen adressieren zentrale Herausforderungen wie Ressourcenschonung und nachhaltige Wertschöpfung.
Neben Technologie und Strategie stand auch der wissenschaftliche Nachwuchs im Fokus: Der Akademische Club Leichtbau (ACL) der TU Dresden verlieh im Rahmen eines Wettbewerbs mit Postersession einen Publikumspreis für herausragende studentische Forschungsarbeiten. Neun Studierende stellten sich der Publikumsjury. Den ersten Platz belegte Frau Rebecca Heintz, gefolgt von Dipl.-Ing. Christian Hild auf Platz zwei und Dipl.-Ing. Hannes Schneider auf Rang drei. Alle drei erhielten eine Geldprämie, zudem sicherten sich die ersten sechs Plätze ein Jahresabonnement der Fachzeitschrift „Kunststoffe“. Die eingereichten Arbeiten überzeugten durch mutige Ansätze und kreative Lösungswege.
Das Symposium, das seit fast drei Jahrzehnten den internationalen Austausch rund um den Leichtbau prägt, zeigte erneut: Wer die Industrie von morgen gestalten will, muss heute bereit sein, neu zu denken. Dresden bleibt dafür ein Ort der Impulse: wissenschaftlich fundiert, praxisnah und offen für Zusammenarbeit.
Wir danken allen Gästen, Referent:innen, Partnern sowie ACL-Preisbewerber:innen für den inspirierenden Austausch, der das Symposium erneut zu einem Erfolg gemacht hat!